Alzheimer – rechtzeitige Diagnose und richtiger Umgang

Besser alt werden Lektion 8. Wie merkt man früh genug, dass jemand Alzheimer hat? Und wie geht man am besten damit um?

Dementia and parkinson's disease, ADHD, composition for head disease theme
Bild AdobeStock, Urheber Atlas

Von der Alzheimer-Krankheit, der häufigsten Form der Demenz, sind überwiegend ältere Menschen betroffen. Durch die steigende Lebenserwartung nimmt die Zahl der Patienten stetig zu. Jenseits des 85. Lebensjahres nimmt der Anteil der Betroffenen wieder ab, da die Erkrankten nur selten ein so hohes Alter erreichen. Die Alzheimer-Krankheit ist zwar nach wie vor unheilbar, der Verlauf kann jedoch gebremst werden. Je früher die Krankheiten erkannt und behandelt wird, desto besser ist die Chance, das Fortschreiten der Alzheimerkrankheit zu verlangsamen. Die Früherkennung ist zudem wichtig, um die Angehörigen rechtzeitig in die Betreuung einbinden und entlasten zu können.

Am Ende sind sie stumm und hilfsbedürftig

Häufig treten in der Anfangsphase der Alzheimer-Erkrankung Depressionen auf, wenn sich die Patienten ihrer Probleme bewusstwerden. Konzentrationsfähigkeit und Denkleistung lassen nach, Wortfindungsstörungen treten auf. Die Krankheit führt zu Verwirrtheit, Angst, Unruhe und Aggressivität. Den Betroffenen fällt es schwer, Dinge und Personen wieder zu erkennen und mit Veränderungen umzugehen. Mit der Zeit können sie selbst alltägliche Dinge wie Anziehen oder Einkaufen nicht mehr selber bewältigen. Im Endstadium verstummen die Patienten häufig und sind hilfsbedürftig.

Der Kompromiss zwischen Sicherheit und Freiheit

Es gibt kein Patentrezept für den Umgang mit Alzheimer. Folgende Dinge haben sich jedoch bewährt: Eine gründliche Information und Aufklärung über die Alzheimer-Krankheit als häufigste Form der Demenz-Erkrankung. Akzeptieren, was nicht zu ändern ist. Das heisst auch, nicht mit allen Mitteln versuchen, auf den Betroffenen einzuwirken. Die Eigenständigkeit des Erkrankten so lange wie möglich aufrechterhalten. Einen vertretbaren Kompromiss zwischen Sicherheit und Freiheit finden. Gewohnheiten möglichst beibehalten. Eine klare Tagesstruktur und eine einfache und unkomplizierte Umgebung für den Alzheimerpatienten schaffen. Gute Beleuchtung. Freie und offene Räume. Sich mit den an Demenz leidenden Menschen mit einfachen und kurzen Sätzen verständigen. Emotionaler Kontakt über Blicke, Gesten und Berührungen. Keine Verbote und Demütigungen. Vermeiden von unsinnigen Streitereien. Konflikte durch Ablenkung und Zuwendung lösen. Mit Gelassenheit auf Ängste und Aggressivität reagieren. Gut zu sich selbst schauen, Erholungspausen einplanen und Hilfe in Anspruch nehmen.

Leider verstreichen in der Regel zwei bis drei Jahre, bis die Diagnose Alzheimer nach den ersten eindeutigen Symptomen gestellt wird. Das amerikanische National Institute on Aging hat sieben Warnzeichen formuliert, die auf eine beginnende Alzheimersche Krankheit hinweisen können. Symptome einer Alzheimer-Demenz welche Angehörige dazu veranlassen sollten, ärztlichen Rat einzuholen:

  • Wenn jemand wiederholt immer wieder die gleiche Frage stellt.
  • Er erzählt immer wieder die gleiche kurze Geschichte.
  • Die betreffende Person weiss nicht mehr, wie bestimmte alltägliche Verrichtungen wie Kochen, Kartenspiel, Handhabung der TV-Fernbedienung funktionieren.
  • Sie hat den sicheren Umgang mit Geld, Überweisungen, Rechnungen und ähnlichem verloren.
  • Jemand findet viele Gegenstände nicht mehr, legt sie an ungewöhnliche Plätze und verdächtigt andere Personen, den vermissten Gegenstand weggenommen zu haben.
  • Er vernachlässigt anhaltend sein Äusseres, bestreitet dies aber.
  • Die Person antwortet auf Fragen, indem er die ihm gestellte Frage wiederholt.

Die Lektionen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 9 von „Besser alt werden“ finden Sie hier:

Lektion 1
Lektion 2
Lektion 3
Lektion 4
Lektion 5
Lektion 6
Lektion 7
Lektion 9

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 16.11.2023.

Kommentare sind geschlossen.