Ananas hui – Ananas-Diät pfui

Ananas Bild AdobeStock Urheber Pineapple studio Bild: AdobeStock, Urheber: Pineapple studio

Die Ananas gilt als die perfekte Diät-Frucht. Sie entwässert, entschlackt, regt die Fettverbrennung an und hilft so beim Abnehmen, so die gängige Meinung. Mehr noch: Weil die tropische Frucht eiweissspaltende Enzyme enthält, geistert die Ananas- oder Enzym-Diät seit Jahren durch Hollywood und die übersättigte, leichtgläubige Welt.

Mit Verlaub, das ist blanker Unsinn. Enzyme aus der Nahrung werden wie alle Eiweisse im menschlichen Darm aufgespalten und gelangen nicht in den Blutkreislauf und erreichen schon gar nicht den Zielort, das heisst das Fettgewebe. Noch viel schwerwiegender ist, dass schon am zweiten Tag einer Crash- oder –Blitz-Diät wie jener mit Ananas der Körper auf den Hungerstoffwechsel umschaltet. Der Kalorienverbrauch wird drastisch reduziert, nicht Fett- sondern Muskelgewebe wird abgebaut. Zudem wird viel Wasser ausgeschieden. Der vermeintliche Gewichtsverlust ist damit reiner Betrug an sich selbst. Beendet man die einseitige Diät, schnellt das Gewicht in die Höhe.

Einseitige Ernährung ist gesundheitsgefährdend

Jede einseitige Ernährung, sei es mit oder ohne Ananas, ist zum Abnehmen völlig ungeeignet, ja kontraproduktiv und gesundheitsgefährdend, weil dem Körper wichtige Nährstoffe wie Eiweisse, essentielle Fettsäuren, Mineralien, Vitamine etc. vorenthalten werden.

Dennoch ist die Ananas für eine gesunde, kalorienbewusste, abwechslungsreiche Ernährung geeignet. Obwohl sie pro 100 Gramm nur etwas mehr als 50 Kilokalorien liefert, enthält sie viele Vitamine und Mineralstoffe. Sie ist aber nur so gesund wie alle anderen Obstsorten auch. Aufgepasst, wer zu viel von der Tropenfrucht isst, wird eher hungrig als satt. Der Fruchtzucker der Ananas geht schnell in die Blutbahn, wird verstoffwechselt und löst schon bald wieder ein Hungergefühl aus.

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So geht’s:

  • Es gibt kein Lebensmittel, das zum Fettabbau führt, auch nicht die Ananas.
  • Enzyme aus der Nahrung werden im Verdauungstrakt allesamt aufgespalten, sind also unwirksam.
  • Während einer Ananas-Diät nimmt man vorwiegend schnell verdauliche Kohlenhydrate, vor allem Fruchtzucker, zu sich. Der Blutzucker schnellt in die Höhe. Sie Sättigung ist nur sehr kurz. Wer das Obst in grossen Mengen zu sich nimmt, schadet seinem Gewicht nur.
  • Ananas enthalten praktisch kein Eiweiss und nur sehr wenig Fett. Wer einseitig auf Ananas setzt, handelt sich rasch einen Mangel an fast sämtlichen essentiellen Nährstoffen ein.
  • Zu Beginn der Ananas- oder Enzym-Diät kommt es aufgrund von einer stark erhöhten Wasserausscheidung zu einem trügerischen Gewichtsverlust. Mit gesundem Abnehmen hat das aber rein gar nichts zu tun.
  • Empfehlenswert ist die exotische Frucht auf dem Speiseplan einer gesunden Ernährung allemal.
  • Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Ananas in die Ernährung zu integrieren, und zwar nicht nur als Dessert.
  • Mit der Ananas können Sie Alltagsgerichte aufpeppen und so den Heisshunger auf Süsses zügeln.
  • Ananas schmeckt wunderbar im Müesli und passt gut zu Fleisch, Geflügel und Fisch.
  • Auch in Salaten ist die Südfrucht ein geschmackliches Erlebnis.
  • Konservenfrüchte sollte man nicht nehmen, weil diese zusätzlich mit Zucker gesüsst sind.

Fazit:

Fett abbauen kann die Ananas nicht. Das können nur Sie selber. Durch ihre Süsse und ihren exotischen Geschmack gibt sie Alltagsgerichten eine spezielle Note und ist eine fruchtige Alternative zu weit kalorienreicheren Speisen und Snacks.