Das Comeback der Gicht

Gicht

Jeden Freitag warte ich auf das Mail von der Sprechstunde Doktor Stutz. Ich lese es immer mit grosser Freude. Leider habe ich jetzt selber ein Problem. Am Morgen bin ich aufgewacht mit starken Schmerzen am grossen Zeh. Er ist geschwollen. Ich kann den Fuss nicht abrollen. Ich hatte keinen Unfall und bin nirgends angestossen. Meine Tochter, welche Krankenschwester ist, meint, das könnte Gicht sein. Welches ist die beste Lösung bei Gicht?

Ihre Tochter liegt völlig richtig, wenn sie bei Ihrem Beschwerdebild an Gicht denkt. Damit Sie aus erster Hand informiert sind, fasse ich gerne die wichtigen Punkte aus einem aktuellen Artikel der Rheumaliga Schweiz zusammen.

Stoffwechselstörung mit Ablagerung von Harnsäurekristallen

Die Gicht wird seit der Antike beschrieben, aber ob sie dermassen verbreitet war wie der Begriff in alten Schriften, ist in Zweifel zu ziehen. Jahrhundertelang verstand man alles Mögliche unter Gicht. Heute wird der Begriff viel enger gefasst. Die Gicht wird definiert als eine Stoffwechselstörung, bei der sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern. Diese Ablagerungen führen zu Entzündungen und schädigen das Gewebe. Fehlernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht führen seit Jahren zu einem Comeback der Gicht.

Grundgelenk grosse Zehe häufig betroffen

Die Gicht ist eine Kristallarthritis, das heisst eine Gelenkentzündung infolge kristalliner Ablagerungen überschüssiger Harnsäure. Der erste Gichtanfall betrifft am häufigsten das Grundgelenk der grossen Zehe. Unbehandelt kann die Gicht zu Gelenkzerstörungen, das heisst zu Arthrose, führen. Der erste Gichtanfall ist ein unglaublich schmerzhaftes Erlebnis. Der Schrecken ist umso grösser, als der Gichtanfall einen meist in der Nacht oder früh morgens aus dem Schlaf reisst, genau so wie Sie das beschrieben haben.

Das Gelenk und die umgebende Haut sind geschwollen, gerötet und extrem empfindlich auf Druck und Berührung. Häufig entzünden sich auch die Sehnenscheiden und die Schleimbeutel. Unbekannt ist, warum sich Harnsäurekristalle so gerne am Grosszehengrundgelenk ablagern.

Diverse Auslöser können akute Gicht hervorrufen

Die Gicht kann sich lange Zeit ohne Beschwerden entwickeln, bis ein üppiges Essen, übermässiger Alkoholkonsum, eine unvorsichtige Diät oder Fastenkur, Stress oder ein anderer Auslöser eine akute Gicht hervorrufen: Ein Überschuss an Harnsäure bringt das Fass zum Überlaufen.

Gichtschmerzen kommen schubweise, in immer kürzeren Abständen. Allmählich kann sich eine chronische Gicht ausbilden. Sie schädigt zahlreiche Gelenke gleichzeitig. In diesem Stadium können sich auch Gichtknoten bilden.

80% der Erkrankten sind Männer

Keine andere Form von Rheuma bringt es auf einen höheren Männeranteil: 80 Prozent der Gichtpatienten sind männlichen Geschlechts. Männer erkranken meist im Alter von 40 bis 60 Jahren. Bei Männern ab vierzig stellt die Gicht sogar die häufigste entzündliche Gelenkserkrankung dar. Frauen hingegen sind dank der weiblichen Geschlechtshormone bis zur Menopause gegen die Gicht gefeit.

Der Gicht liegt eine Störung des Harnstoffwechsels zugrunde, die zu einem Überschuss an Harnsäure führt. Die überschüssige Harnsäure lagert sich in kristalliner Form in Gelenken und Weichteilen ab. Für die Störung des Harnstoffwechsels werden zwei wesentliche Ursachen verantwortlich gemacht: eine erbliche Komponente sowie die Ernährung.

Behandlung mit Medikamenten möglich

Zur Behandlung von Gicht stehen wirkungsvolle Medikamente zur Verfügung, die eine übermässige Harnsäureproduktion unter Kontrolle bringen. Bei einem Gichtanfall bringen Entzündungshemmer, die direkt ins betroffene Gelenk gespritzt werden, schnelle Linderung der Schmerzen. Alternativ können kurzzeitig Kortisonmedikamente eingenommen werden. Um weitere Gichtanfälle zu verhindern sowie um eine chronische Gicht zu behandeln, zielt die medikamentöse Therapie darauf, den Harnsäurespiegel im Blut in den unteren Normbereich zu senken.

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung können Gicht-Betroffene durch ihre Lebensweise zur Senkung der Harnsäurekonzentration beitragen, indem sie Bewegungsmangel, Übergewicht und zu viel Purin in der Ernährung angehen.

Soweit die Rheumaliga Schweiz. Wir können uns dem nur anschliessen und wissen aus Erfahrung, dass unsere Aeschbacher-Diät – nur noch zwei Mahlzeiten pro Tag mit Schwergewicht auf pflanzlichen Lebensmitten und 10’000 Schritten – nicht nur überschüssige Pfunde vertreibt, sondern auch die Gicht. Probieren Sie es aus und schreiben Sie uns wieder!