Das ist ein Wunder

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Wenn es wunderbare Geschichten gibt, dann solche wie diese: Mit 6 Millionen Schritten hat Heidi Schluchter aus Oberuzwil ihre Knochenmetastasen besiegt.

Für meine momentan gute Lebensqualität bin ich sehr dankbar. Ich geniesse das Leben in vollen Zügen. Das war nicht immer so, denn im Juli 2012 erhielt ich die niederschmetternde Diagnose: Brustkrebs mit Knochenmetastasen, welche bereits im ganzen Körper gestreut hatten. Mein Skelett wies bereits Knochenbrüche auf. Drei Schambeinäste waren spontan gebrochen. Ich konnte schon einige Monate vor der Diagnose nur unter grossen Schmerzen und nur mit ganz kleinen Schritten gehen. Auf das Schwimmen musste ich ganz verzichten, da die Schmerzen unerträglich waren. Mein Frauenarzt und ich kamen nicht auf die Idee, dass das eine Fortsetzung meiner Brustkrebserkrankung sein könnte, die ich 13 Jahre vorher erfolgreich mit Chemotherapie, Bestrahlung und fünfjähriger Antihormontherapie besiegt zu haben glaubte. Erst mein Hausarzt leitete dann die nötigen Untersuchungen ein. Nach dem Bekanntwerden der Ursache wurde dann sofort mit Therapien begonnen: Viele Schmerzmittel, Antihormontabletten und monatliche Infusionen. Eine Hypercalcämie, Niereninsuffizienz und Blutarmut führten mich zweimal für mehrere Tage in die Klinik. Langsam ging es mir dann immer besser. Die Blutwerte verbesserten sich zusehends, und mein körperliches und psychisches Wohlbefinden steigerten sich.

Seit Dezember 2013 trage ich einen Schrittzähler. Er motiviert mich sehr. Ich liebte es schon immer, in der Natur zu wandern, doch mit dem Zähler macht es einfach noch viel mehr Spass. Ich staune selber über meine über 6 Millionen Schritte, die ich seither gegangen bin. Immer etwa nach 80 Tagen zeigte mein Zähler 999999 Schritte an, und ich musste ihn wieder auf 0 stellen. Zu Beginn des Zählens hatte ich noch grosse Ängste, ich könnte ausrutschen und stürzen. Das wäre mit meinen porösen Knochen nicht gut gewesen, denn das hätte wohl zu einem weiteren Bruch geführt, und das Heilen eines Bruches dauert länger wie bei gesunden Knochen.

Durch das tägliche Wandern habe ich eine starke Sicherheit im Gehen erlangt und nicht mehr Angst vor Stürzen. Mein Ziel ist es, täglich mindestens 10 000 Schritte zu gehen. Oft unternehmen mein Mann und ich ausgedehnte Wanderungen, dann erreichen wir bis zu 18 Kilometer an einem Tag. Aber ich treffe mich auch regelmässig oder spontan mit Freundinnen und Nachbarinnen, mit denen ich eine Runde drehe. Alleine zu gehen ist für mich auch ein Vergnügen. Ich bin oft mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Wenn es mir jeweils die Zeit erlaubt und ich nicht viel zu tragen habe, steige ich eine oder mehrere Haltestellen vorher aus und gehe zu Fuss. Wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, steige ich oft auch vorher aus, damit ich den letzten Teil zu Fuss zurücklegen kann.

Das Schwimmen liebe ich auch sehr. Wöchentlich schwimme ich zweimal einen Kilometer. Im Sommer schwimme ich im Freibad fast täglich, wenn es mein Terminkalender und die Wassertemperatur zulassen.

Ich spüre richtig, wie mich diese sportlichen Aktivitäten stärken. Körperlich und auch psychisch fühle ich mich ganz gesund. Die Nebenwirkungen der Therapien nehme ich kaum wahr. Ich bin sehr glücklich über meinen gesundheitlichen Zustand.

Doch ich glaube, dass nicht nur Bewegung zu diesem erfreulichen Zustand führte. Die Ernährung spielt auch eine wichtige Rolle. Ich meide den weissen Zucker und Produkte mit Weissmehl. Ich ernähre mich vor allem von Früchten, Salat, Gemüse, Milchprodukten, Fisch, magerem Fleisch und Vollkornprodukten. Der Vitalstoffmediziner hat mir folgende Zusatzstoffe empfohlen: Grünteekapseln, Kurkumakapseln, Aronia und Traubenkernpulver. Vitamin D nehme ich auch täglich ein.

Mein Beruf, der mir immer sehr viel Freude bereitete, belastete mich zu stark. So entschloss ich mich, allmählich das Arbeitspensum zu reduzieren. Seit einigen Monaten bin ich nun frühpensioniert und arbeite nur noch ehrenamtlich ohne Druck und Stress.

Von sehr grosser Bedeutung ist auch mein gutes Umfeld. Viele liebe Freunde, Verwandte und Bekannte begleiten mich im Gebet und mit ihren positiven Gedanken. Mein Mann unterstützt mich wo er kann. Er ist seit 5 Jahren pensioniert, und so geniessen wir viel Zeit miteinander.

Wir werden bald Grosseltern und freuen uns beide auf die neue gemeinsame Aufgabe des Kinderhütens.

Die letzte Computertomographie zeigte ein erstaunliches und erfreuliches Bild. Die Knochen haben sich umgebaut, sind verdichtet, hart und widerstandsfähiger geworden.
 Das ist ein Wunder!!!! Gott sei Dank!!!!

So hoffen wir nun, dass es noch lange so bleiben wird und keine weiteren Metastasen auftreten.