Der Witz mit den Cholesterin-Medis

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Die Umstellung der Ernährung steht bei schlechten Cholesterinwerten an erster Stelle. Darüber ist man sich weltweit einig. Und das steht auch in allen medizinischen Leitlinien. Doch die Praxis sieht offenbar ganz anders aus, zumindest in den USA. Und es gibt kaum ein Grund, dass es bei uns anders ist. Eine für die US-amerikanische Bevölkerung repräsentative Studie mit fast 30’000 Teilnehmern – publiziert wurde sie in einer hoch angesehenen wissenschaftlichen Zeitschrift – enthüllt, dass die Patienten die Ernährungsempfehlungen in den Wind schlagen, sobald sie mit einem Cholesterinsenker behandelt werden. Vor Beginn der Therapie hatten die Teilnehmer mit Tabletten signifikant weniger Fett und Kalorien zu sich genommen als solche, die keine Cholesterinpillen hatten. Dieser Unterschied wurde mit den Jahren immer kleiner. Am Ende der Studie war die Ernährung von Patienten mit Tabletten sogar fett- und kalorienreicher, als die von Personen ohne Lipidsenker. Entsprechend nahmen sie an Gewicht zu.

Die Studienautoren vermuten, dass die behandelten Patienten keine Notwendigkeit mehr sahen, selber etwas für eine gesündere Ernährung zu tun. Möglicherweise seien sie von ihren Ärzten auch nicht genügend darauf hingewiesen worden. In jedem Fall müsse man sich fragen, ob es intelligent sei, immer mehr Menschen cholesterinsenkende Medikamente zu verordnen, wenn Massnahmen für ein gesünderes Leben unterbleiben und die Patienten stattdessen nur noch mehr Fett und Kalorien zu sich nehmen würden.