Der Zauber der Kirschen

Verführung von morgens bis abends. Was Theres Tschudi aus Matt GL an den Kirschen für die Familienküche so sehr mag.

Kirschen Buben

Das Schöne an der saisonal und regional ausgerichteten Familienküche sind die Abwechslung und die Vorfreude auf die farbigen Sommerfrüchte. Meine Familie freut sich jedes Jahr besonders auf die Kirschenzeit. Das erste Schweizer Kirschenkörbchen ist jeweils ganz schnell leer, ohne dass die Kirschen in der Küche ankommen. Kein Wunder, denn die roten, dunkelroten oder schwarzen, kleinen runden Früchte eignen sich ideal zum frisch Essen, zum Mitnehmen auf den Spielplatz, ins Büro oder zum Sport. Wir essen die Kirschen bei jeder Gelegenheit, zum Frühstück im Müesli, am Vormittag als Zwischenverpflegung, mittags zum Dessert, am Nachmittag zum Zvieri und am Abend als süsse Hauptspeise.

Kirschen-Wähe

Doch nicht nur direkt aus dem Körbchen schmecken die süssen Früchte, auch in der warmen Küche haben sie bei mir einen festen Platz. Die Wähe darf in der Kirschenzeit nicht fehlen. Ich nehme einen Dinkelteig, bestreue ihn mit gemahlenen Haselnüssen, verteile die Kirschen darauf und gebe einen Vanilleguss dazu; backen, etwas abkühlen – mit einem frischen Sommersalat zusammen ergibt das ein vollwertiges Nachtessen. Tipp: Verwenden Sie die Kirschen ganz, also mit dem Stein. Die Früchte saften dadurch weniger. Ausserdem haben Kinder ihren Spass daran, die Steine auszuspucken.

Kirschen-Tiramisu

Für ein Sommerdessert eignet sich ein Kirschen-Tiramisu. Dazu braucht es 500 g Kirschen, 1 EL Zucker, 1 P. Vanillezucker und 2 EL Wasser, darin die Kirschen etwa 10 Minuten weich köcheln, in die mit Löffelbiskuits belegte Gratinform geben und die Masse aus 150 g Blanc battu, 200 g Crème fraîche, 1 Zitrone (abgeriebene Schale und 1 EL Saft) und wenig Zucker darübergeben. Zugedeckt etwa 1 Stunde kühl stellen und mit etwas Kakaopulver bestäuben.

Kirschen-Auflauf

Wenn Sie Brotresten haben, können Sie mit Kirschen einen wunderbaren Auflauf kreieren. 500 g Kirschen mit etwas Butter und wenig Zucker etwa 3 Minuten dünsten, 250 g altbackenes Brot, Zopf oder Weggli in Würfel schneiden und in 4 dl Milch einweichen – 2 Eier, 5 EL Zucker und 2 EL weiche Butter schaumig schlagen, je ½ TL Zimt und abgeriebene Zitronenschale und 2 EL geriebene Mandeln dazugeben und über die Brotwürfel und Kirschen geben. In einer Auflaufform etwas 35 Minuten bei 220 Grad in der unteren Ofenhälfte backen. Natürlich können Sie die Kirschen auch in einen ganz gewöhnlichen Cake geben, und schon haben Sie einen frischen Zvieri.

Da Kirschen zu 80 Prozent aus Wasser bestehen, dürfen auch Linienbewusste getrost zugreifen. Durch das Kalium wirken Kirschen reinigend und entwässernd.

Kirschen essen und Wasser trinken

Die Ermahnung, die viele noch im Ohr haben, man dürfe kein Wasser zu Kirschen trinken, ist überholt. Früher war das Trinkwasser nicht so sauber wie heute, Keime gelangten in die Verdauungsorgane und bildeten mit dem Fruchtzucker zusammen unangenehme Gase, die zu Blähungen führten. Essen wir also getrost die Kirschen aus Nachbars Garten, trinken frisches Wasser dazu und geniessen die Kirschensaison. Und für alle Kirschenliebhaber: Die beliebten Steinfrüchte lassen sich portionenweise problemlos einfrieren und können direkt gefroren auf den Kuchenteig für Wähe, zu Konfitüre, Kompott und zu anderen Beilagen verarbeitet werden.

 

Schweizer Kirschen

Frisch geerntete Schweizer Kirschen sind ein unwiderstehliches Obst. Sie sind ab Anfang Juni bis Anfang August erhältlich. Pro Jahr liefern die inländischen Produzenten etwa 2500 Tonnen Tafelkirschen.

Die süssen Spender für Energie und Lebenskraft enthalten viel Geschmack, aber lediglich 75 Kilokalorien pro 100 Gramm, daneben gesunde Ballaststoffe, viele Vitamine wie Vitamin C und Folsäure sowie die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Phosphor. Durch den hohen Kaliumgehalt wirken sie entwässernd und entschlackend.

Kirschen eignen sich als Frischkost, zum Backen, Dämpfen oder Einfrieren, als Konfitüre oder Dörrobst und als berühmtes Schweizer Kirschwasser.

www.swissfruit.ch

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 23.06.2016.

Kommentare sind geschlossen.