Die Wahrheit über Fructose

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Dass zu viel Zucker ungesund ist, weiss heute jedes Kind. Dass aber Fruchtzucker – obwohl er so verharmlosend klingt – der Gesundheit mindestens so viel oder aber noch mehr Schaden zufügen kann, ist kaum bekannt. Er ist deutlich süsser als Haushaltzucker und billiger in der Herstellung. Das erklärt, warum er andere Zuckerarten in den letzten Jahren immer mehr verdrängt hat und in unzähligen Fertiglebensmitteln – unter anderem auch in scheinbar so gesunden Getreidestängeln und Müesli – und Tafelgetränken in grossen Mengen vorkommt.

Fruchtzucker schadet dem Stoffwechsel

Die Verwendung von Fruchtzucker in grossem Stil bei der Herstellung von Lebensmitteln und Getränken ist bedenklich. Fruchtzucker hat auf den menschlichen Stoffwechsel in mancherlei Hinsicht einen viel negativeren Effekt als Haushaltzucker. Hoher Fructose-Konsum führt zu einem grösseren Bauchumfang, erhöhtem Blutdruck, schlechteren Blutfettwerten sowie zu einem erhöhten Risiko für Diabetes und Herzkreislauferkrankungen.

Überraschend dabei ist, dass das Übergewicht nicht bloss auf vermehrter Kalorienaufnahme beruht, sondern auch auf einer negativen Beeinflussung des Fett- und Kohlehydratstoffwechsels. Fructose regt die Fettproduktion im Körper viel mehr an als Glucose und steigert die Einlagerung von Fetten aus der Nahrung. Zudem führt eine hohe Fructose-Aufnahme zu einer deutlichen Abnahme der Sensitivität auf das körpereigene Insulin. Und das ist der Schlüsselfaktor bei der Entstehung von Diabetes.

Dem von der Öffentlichkeit grösstenteils unbemerkten drastischen Anstieg des Konsums von Fructose in den letzten Jahren sollte damit der Kampf angesagt werden. Vom Zusatz von Fructose als Süssstoff in Lebensmitteln und Getränken ist dringend abzuraten. Denn der menschliche Körper ist nur auf kleine Mengen Fructose eingestellt.

Früchte sind die Ausnahme

Beim Obst geben Fachleute hingegen klare Entwarnung. Dass der Konsum von mehreren Früchten pro Tag gesund ist, steht ausser Frage. Früchte sind und bleiben ein ganz wichtiger Teil unserer Ernährung. Das hat damit zu tun, dass Früchte nicht nur Fruchtzucker, sondern auch viele Nahrungsfasern und Mikronährstoffe wie Antioxidantien usw. in einem ausgewogenen Verhältnis enthalten. Auch wer etliche Früchte pro Tag isst, nimmt kaum so viel Fruchtzucker zu sich wie wenn er mit Fruchtzucker gesüsste Getränke konsumieren würde. Zudem führt er sich auch all die erwähnten wertvollen Zusatzstoffe zu.

Und was ist mit Getränken wie Apfelsaft? Apfelsaft enthält zwar ähnlich viel Fructose wie ein künstlich mit Fructose gesüsstes Tafelgetränk. Anderseits enthält er aber, vor allem wenn er frisch gepresst ist, neben Fructose noch eine Menge anderer Substanzen aus den verarbeiteten Äpfeln, ein klarer Vorteil gegenüber anderen Süssgetränken. Je mehr ein Fruchtsaft mit dem Ursprungsprodukt – sprich zum Beispiel dem Apfel – vergleichbar ist, desto besser. Das heisst, möglichst keine Zugabe von anderen Stoffen, aber auch keine Eliminierung von Bestandteilen des Saftes

So geht’s:

  • Fructose ist nicht gleich Fructose. Für den Organismus ist es ein grosser Unterschied, ob Fruchtzucker in Form einer Frucht oder als Bestandteil eines Fertigproduktes oder Süssgetränkes konsumiert wird.
  • Auch wenn Fruchtzucker Natürlichkeit suggeriert, ist er in Getränken, Müesli, Snacks und Kinderschleckereien für die Gesundheit ein ernsthaftes Problem.
  • Dadurch werden Mengen erreicht, die dick machen. Bei einer hohen Zufuhr wird er direkt in Fett umgewandelt. Die Bedeutung dieser Fettumwandlung wurde lange unterschätzt.
  • Zudem wird der Stoffwechsel negativ beeinflusst, bis hin zu Entstehung von Diabetes.
  • Fructose aus natürlichen Quellen wie Obst, Beeren und Gemüse ist dagegen gesund.
  • Wie umgeht man gesundheitlich bedenkliche Fructose am besten? Schränken Sie Ihren Zuckerkonsum als Ganzes drastisch ein und überhaupt alles, was süss ist, Fructose hin oder her.
  • Meiden Sie alle zuckrigen Speisen und Getränke, und überhaupt Fertigprodukte. Fructose hat es fast überall drin, sei es in Süssigkeiten, Desserts, Saucen, Limonaden etc.
  • Trinken Sie Fruchtsäfte sparsam, das heisst dann und wann ein Glas. Oder verdünnen Sie Fruchtsäfte mit Wasser. Durch das Trinken von Fruchtsäften nimmt man schnell Fructose-Mengen zu sich, die man mit Früchten nur schwer erreicht.
  • Verwenden Sie Honig nur in sparsamen Mengen. Honig enthält meist mehr Fructose als Glucose.
  • Essen Sie auch Trockenfrüchte nur in kleinen Mengen. Sie sind ebenfalls fructosereich.

Fazit:

Der massive, unbedachte Einsatz von Fructose in Nahrungsmitteln und Getränken hat für die Gesundheit von Millionen von Menschen erhebliche gesundheitliche Folgen. Unser Stoffwechsel ist auf die riesigen Mengen von Zucker, und insbesondere von Fructose, in keinster Weise vorbereitet. Weil Zucker und Fructose nahezu überall versteckt sind, gibt es nur eines: Eine drastische Einschränkung von allen Zuckerarten, und überhaupt von jeglichen Fertigprodukten.