Ein wunderbarer Schlankmacher

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So nahe liegen gesunde Ernährung, Abwechslung und Genuss beieinander. Theres Tschudi schildert, wie sie mit Äpfeln in der Alltagsküche die ganze Familie verzaubert.

Kennen Sie dieses verlorene Gefühl? Sie brüten stundenlang über Ihren vielen Kochbüchern, finden aber trotzdem nichts, was Ihnen gerade so richtig fürs kommende Mittagessen passt. Die Versuchung ist gross, nach exotischen Rezepten zu suchen, damit man am Familientisch Abwechslung bieten kann. Meistens suchen wir jedoch viel zu weit.

Ich habe den Apfel, die älteste kultivierte Frucht, für meine Alltagsküche entdeckt. Der Apfel ist in der Schweiz die beliebteste Frucht und das ganze Jahr über erhältlich, weil er sich hervorragend als Lagerobst eignet. Dank den vielen verschiedenen Sorten finde ich für jede Gelegenheit den passenden Apfel. Die Kinder lieben ihn roh, geschält und in feine Stücke geschnitten. Dazu ist ein eher süsslicher, knackiger Apfel ideal, zum Beispiel Idared. Für die kleineren Kinder gibt’s lustige Formen wie Zauberkronen, Schwan, Marienkäfer, Häsli, Elefanten und so weiter. Sie finden die Vorlagen in Kinderkochbüchern oder können Sie nach eigener Fantasie selber schnitzen. Meistens schmeckt ihnen auf diese Art der Apfel noch besser. Rohe Apfelschnitze können Sie Ihren Kindern bei jeder Gelegenheit servieren, als Zwischenmahlzeit, für den Hunger zwischendurch, oder wenn Sie am Kochen sind und die Kinder schon etwas essen wollen sowie an obstarmen Tagen als Bettmümpfeli.

Äpfel sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie enthalten viele Nahrungsfasern und sind durch den hohen Wassergehalt sowohl richtige Durstlöscher als auch hervorragende Sattmacher. In unserer warmen Küche ist vor allem das klassische Apfelmus sehr beliebt. Ich serviere es zu vielen Speisen wie Älplermagronen, Rösti, Hörnli mit Gehacktem und so weiter. Eigentlich kann es fast zu allem aufgetischt werden, und die Tagesportion an Obst ist somit schon abgedeckt. Für Apfelmus eignen sich Apfelsorten wie Gravensteiner, Boskoop oder Red Delicious. Wichtig ist, dass er beim Kochen zerfällt. Nehmen Sie 800 g Äpfel, 1,5 dl Wasser, 2 EL Zucker, etwas Zitronensaft und wenig Zimt und dämpfen Sie alles zusammen etwa 15 Minuten, pürieren und fertig ist das einfache, gesunde und schmackhafte Gericht.

Sollte ein Rest übrig bleiben, können Sie gleich noch einen Cake daraus machen: 150 g Zucker, 150 g weiche Butter, 1 Bio-Zitrone, Saft und Schale, 1 Päckli Vanillezucker, 1 Prise Salz, 2 Eier, 250 g Apfelmus, 300 g Mehl, 2 TL Backpulver, 100 g getrocknete Beeren, alles zu einem Rührteig vermischen und 1 Stunde in der Ofenmitte bei 180 Grad backen. Da 100 Gramm Apfel nur 55 Kalo­rien haben, ist auch der Cake linienfreundlich. Auch wenn Sie am Abnehmen sind oder auf Ihre Figur schauen müssen – Sie dürfen ruhig mit den Kindern zusammen ein Stück davon geniessen.

Versuchen Sie auch einmal einen Apfel-Hirse-Auflauf. Zusammen mit einem Saisonsalat gibt das ein feines, wärmendes Nachtessen. Übrigens können Sie auch verschiedene Salate mit einem geraffelten oder gestückelten Apfel verfeinern und ergänzen. Bestens dazu eignen sich Sellerie, Randen oder Chinakohl. Probieren Sie einfach Verschiedenes aus, und bald wird daraus ein Lieblingsessen entstehen.

Bei uns gehören unbedingt die Öpfel­chüechli dazu. Inzwischen gibt es spezielle Formen, damit sie anstatt frittiert ohne Fett im Backofen zubereitet werden können. Wagen Sie sich auch an alte und bekannte Rezepte wie Apfel im Schlafrock, Apfelrösti oder die feine Apfelwähe. Sie kochen und backen damit saisonal, gesund, raffiniert, einfach und preisgünstig. Geben Sie unserem einheimischen Apfel einen festen Platz in Ihrer Alltagsküche.

www.swissfruit.ch

Weitere Familienrezepte von Theres Tschudi finden Sie hier

 

Schweizer Äpfel

Der Apfel ist Sinnbild für Liebe, Schönheit, Versuchung und Sünde, aber auch für Vitalität und Gesundheit. Schon Adam konnte dem Apfel nicht widerstehen. Als Reichsapfel dokumentiert er politische und weltliche Macht. Der Apfel ist die älteste kultivierte Frucht. Archäologen fanden Überreste in prähistorischen Siedlungen. Äpfel gediehen in den hängenden Gärten Babylons und durften auch auf der Feinschmeckertafel des römischen Feldherrn Lukullus nicht fehlen.

Die meisten der heute bekannten klassischen Apfelsorten sind nicht viel mehr als 100 Jahre alt. Im 19. Jahrhundert wurde versucht, aus Zufallssämlingen ertragreiche, gut schmeckende Sorten zu züchten. Heute versucht man aber nicht nur Äpfel zu züchten, die schmecken, sondern vor allem auch solche, die gegen Krankheiten wie Schorf oder Mehltau resistent sind. Bis eine neue Sorte auf den Markt kommt, dauert es aber rund 20 Jahre.

Ein roher Apfel auf nüchternen Magen, gründlich gekaut, hilft gegen Verstopfung; der gleiche Apfel, aber fein gerieben, wirkt gegen Durchfall. Die Wirkstoffe des Apfels regen den Stoffwechsel an und wirken blutreinigend. Gebratene Äpfel mit Honig helfen gegen Heiserkeit. Tee aus Apfelschalen beruhigt die Nerven und macht fit; Tee aus Apfelbaumblätter fördert den Stoffwechsel.

Infos und Rezepte: www.swissfruit.ch