Ich bin immer noch eitel

Er bezeichnet sich als Rennvelofahrer im biblischen Alter und möchte trotzdem fünf Kilo abspecken. Werner Benseler, 83, aus Münchenstein schreibt, was er gegen seine Speckrolle tun will

Benseler wp

Mir geht es gut. Toll, wenn man das im fortgeschrittenen Alter von sich sagen kann. Aber ich mache auch viel dafür. Als Schüler war ich kein Sport-Typ, mit einem Ball konnte ich nie etwas anfangen. Mit 16 Jahren hat mich dann aber der Radrennsport so begeistert, dass er mein Sport wurde.

In der Midlife-Crisis mit 46 Jahren wollte ich mir nochmals etwas beweisen, mich in einem Velo-Club sportlich fordern mit Clubmeisterschafts-Läufen und Teilnahmen an Rundfahrten und dem SRB Alpenbrevet. Es war eine tolle Zeit. Es kam aber auch dann so weit, dass ich mit den Jüngeren nicht mehr mithalten konnte und ich war dann lieber allein unterwegs.

Mit dem neuen Sport Nordic-Walking in den 90er Jahren, fand ich einen Ausgleichssport für Tage, an denen mir Velofahren keinen Spass machte. Schon vor zehn Jahren bestellte ich mir ein Trimilin-Minitrampolin, das ich immer wieder gern in mein Home-Training mit einbeziehe. Dabei wird, unter anderem, die Stützmuskulatur gekräftigt und das Gleichgewicht verbessert. Ich habe auch immer mit Hanteln trainiert, bin dann vor vier Jahren einem Fitness-Club beigetreten und habe dort regelmässig 3 x pro Woche circa zwei Stunden trainiert.

Jetzt im Sommer, fahre ich wieder vermehrt mit dem Rennvelo, 40 bis 70 km, immer allein. So bin ich kein Problem für Autofahrer. Seit ich mich so fit halte, ist Rückenweh kein Thema mehr. Ich konnte mich vor Jahren im Bett kaum auf die andere Seite drehen ich hatte sogar eine Zeitlang einen Wanderstock neben dem Bett liegen als Stütze.

GBenseler Veloeistig gefordert werde ich natürlich auch noch. Seit 25 Jahren bin ich Mitglied in der Kulturkommission der Bürgergemeinde Münchenstein, wo ich als Grafiker Inserate, Plakate und Flyer gestalte und Konzerte organisiere. „Jazz in der Trotte“ ist seit Jahren ein Begriff in Münchenstein.

Gesamthaft beweisen doch meine Aktivitäten, dass man auch mit 83 plus noch nicht vergreist sein muss. Ich möchte Ihnen Mut machen, Sport in Ihren Alltag mit einzubeziehen – es lohnt sich ganz sicher, auch wenn es viel weniger ist als mein Programm. Der Schauspieler Joachim Fuchsberger sagte treffend: „Alt werden ist nichts für Feiglinge“, daran halte ich mich und gebe nicht auf.

Mit der Aeschbacher-Diät möchte ich etwa 5 kg Gewicht abnehmen. Es muss einfach sein – das würde meine Fitness nochmals deutlich verbessern. Ich bin mit meinen über 83 Jahren, trotz all den Aktivitäten, nie mehr die Rolle um die Hüfte losgeworden. Ich bin so eitel, dass ich es jetzt noch einmal wissen will. Mit der Methode „nur zwei Mahlzeiten am Tag“ habe ich in einer Woche schon spürbar abgenommen. Die Methode funktioniert mit dem tollen Obstangebot, das wir in der Schweiz haben,  gut.

 

 

Und so sieht mein Ernährungsplan aus:

Morgens gegen 7.30 Uhr Müesli (2 Essl. Bifidus-Joghurt mit frischen Trauben, Heidelbeeren oder Erdbeeren und 4 Essl. Dinkelflocken) und eine Scheibe Brot, dünn mit Butter und etwas Honig bestrichen.

Zwischendurch nichts bis Mittag. Viel trinken, Wasser oder Tee, etwa 2 Liter am Tag.

Mittags nur etwas Obst

Keine Zwischenmahlzeit bis ca. 18 Uhr.

Abends ein Teller mit Paprika-Schnitzeln, Cherry-Tomaten, Radiesli und 1 gekochtes Ei (oder 2-3 Scheiben Rohess-Speck oder Salami). Dazu noch etwas Saison-Obst und immer 1 Apfel.

 

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 03.07.2014.

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