Kein Vergleich mehr zu früher

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Seit frühester Kindheit leidet der 33-jährige Berner Grafiker Simon Küffer an Heuschnupfen. Die Symptome von Augen und Nase seien immer sehr stark. „Erschwerend kommt hinzu, dass sie fast durchgehend von Februar bis Juni dauern, weil ich auf den Blütenstaub ganz vieler, verschiedener Pflanzen allergisch bin“, sagt Simon Küffer. Als er 20 Jahre alt war, gesellten sich dann auch noch Atembeschwerden im Sinne eines Asthmas hinzu. Ein typisches Zeichen, dass die Entzündung von der Nase auf die Lunge übergegriffen hatte. Etagenwechsel nennt man diese Eskalation der Allergie.

kuefferVor zwei Jahren hatte Simon Küffer genug. Er entschied sich für eine Immuntherapie im Inselspital Bern, der einzig ursächlichen Behandlung einer Allergie. Die Erfolgsrate liegt bei über 80 Prozent. „Dabei handelt es sich um eine subkutane Spritzenbehandlung, bei der regelmässig Allergendosen unter die Haut am Oberarm gespritzt werden. Das Immunsystem wird umprogrammiert und lernt, mit den Allergenen – hier mit Pollen – umzugehen, damit der Betroffene keine Beschwerden verspürt, wenn er Kontakt hat. Bei Pollenallergien kann die Behandlung seit wenigen Jahren auch über die Mundschleimhaut erfolgen – so genannte sublinguale Immuntherapie“, erklärt Prof. Arthur Helbling, Leiter der Allergologisch-Immunologischen Poliklinik, Inselspital, und Leiter der Allergiestation , Zieglerspital Bern.

Die Desensibilisierung zeigte bei Simon Küffer schon bald erstaunliche Erfolge. „Es ist kein Vergleich mehr zu früher. Symptome habe ich nur noch ganz sporadisch. Ich verspüre allerhöchstens noch eine leichte verstopfte Nase oder eine Reizung in den Augen, aber ich habe keine Atembeschwerden mehr, auch wenn ich im Sommer in der Natur draussen bin.“ Auch der Medikamentenbedarf sei markant zurückgegangen. „Cortison-Inhalationen brauche ich überhaupt keine mehr. Und von den Tabletten gegen Heuschnupfen habe ich dieses Jahr bis jetzt gerade mal drei bis vier genommen. Vor der Immuntherapie habe ich zehn Mal mehr gebraucht und habe das zudem mit einer grossen Müdigkeit bezahlt.“ Die Desensibilisierung könne er allen Allergikern empfehlen, die so leiden, wie er dies früher getan hat. „Sie brachte mir eine enorme Verbesserung meiner Lebensqualität.“