Mit Brennnesseln abnehmen

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Brennnesseln sind unbeliebt. Wenn man ihre Brennhaare berührt, entstehen schmerzhafte Quaddeln. Die Brennhaare sind ein Schutzmechanismus und befinden sich vor allem auf der Blattoberseite. Verachten sollte man die Brennnessel deswegen jedoch nicht. Besonders die jungen Brennnesseln stecken nicht nur voller wertvoller Inhaltsstoffe, sondern haben auch kulinarisch sehr viel zu bieten. Gesundheitsbewusste wissen das, und immer mehr Geniesser.

Junge Brennnesseln sammelt man am besten von März bis Mai. Die günstigste Zeit zum Ernten der ebenfalls wirkstoffreichen Wurzeln ist der Herbst. Junge Brennnesseln haben einen kräuterartigen, dem Spinat ähnlichen, frischen, feinsäuerlichen Geschmack. Ältere Exemplare schmecken weniger angenehm.

Mehr Vitamin C als Orangen

Als Frühjahrsgemüse werden die jungen Brennnesseltriebe wegen ihres hohen Gehalts an Flavonoiden, Mineralstoffen, Vitaminen, Eisen und besonders von Eiweiss geschätzt. Brennnesseln liefern zweimal mehr Vitamin C als Orangen. Der Eiweiss-Anteil beträgt in der Trockenmasse 30 Prozent.

Der schmerzhaften Wirkung der Nesselhaare kann man bei roher Verwendung für Salate entgegenwirken, indem man die Triebe in ein Tuch wickelt und stark wringt, sie sehr fein schneidet, mit einem Nudelholz gut durchwalkt oder sie ausgiebig wäscht. Kochen sowie kurz blanchieren für Brennnesselsuppe sowie Brennnesselspinat macht die Nesselhaare ebenfalls unschädlich. Auch durch das Trocknen für die Teezubereitung verlieren sie ihre unangenehme Wirkung.

Sehr wertvoll sind auch die Brennnesselsamen. Wenn im Spätsommer die Samen in dicken Büscheln an der Brennnessel hängen, kann man sie ernten und trocknen. Sie sind ein wertvoller Energie- und Eiweisslieferant. Sie schmecken nussig und passen gut zu Müesli und Salat.

So geht’s:

  • Überraschenderweise sind Brennnesseln sehr eiweissreich. 100 Gramm enthalten ähnlich viel Eiweiss wie Hülsenfrüchte, nämlich bis zu 8 Gramm.
  • Der hohe Gehalt an Eiweiss bei geringem Fettanteil machen Brennnesseln und ihre Samen zum Abnehmen sehr attraktiv.
  • Brennnesseltee hilft beim Abnehmen nicht mehr als jeder beliebige andere Tee. Dass er entschlackend und entgiftend wirken soll, ist Wunschglaube.
  • Allenfalls wirkt Brennnesseltee leicht harntreibend. Das hat aber mit Abnehmen rein gar nichts zu tun, sondern gaukelt höchstens einen Gewichtsverlust vor.
  • Mit Brennnesseln kann man nicht nur Suppen und Spinate zubereiten, sondern auch köstliche Salate. Weiter passen sie feingeschnitten auf Gemüsegerichte, Aufläufe oder Pizza.
  • In Kombination mit Löwenzahn, Sauerampfer und Bärlauch lässt sich mit Brennnesseln ein herrlicher Wildkräutersalat kreieren.
  • Auch die Samen sind gesunde und köstliche Zutaten. Sie schmecken leicht nach Sesam und sind wie die Blätter voll von Mineralstoffen und Vitaminen.
  • Als knusprige Toppings verfeinern die Samen Joghurt, Müesli, Suppen und Salate.
  • Tragen Sie beim Ernten Handschuhe und pflücken Sie nur die ganz zarten, hellgrünen jungen Triebe.
  • Brennnesseln welken nach dem Ernten schnell. Bereiten Sie die Blätter möglichst rasch zu. Sie können Brennnesseln aber auch gut trocknen, um einen Tee damit zu machen.
  • Wenn die Brennnesseln kurz gekocht oder ausgerollt und klein gehackt werden, brennen die pfeffrig schmeckenden Blätter nicht auf der Zunge.
  • Brennnesseln sind eine aussergewöhnliche Verfeinerung in Milchprodukten. Der Experimentierfreude sind jedenfalls keine Grenzen gesetzt.
  • Brennnesselsamen kann man auch zu Pulver vermahlen und als Gewürz verwenden.

Fazit:

Brennnesseln haben völlig zu Unrecht einen schlechten Ruf. Ihr hoher Gehalt an Mineralstoffen, Vitaminen und vor allem an Eiweiss macht sie und ihre Samen zu einem Geheimtipp zum Abnehmen. Anders verhält es sich beim Brennnesseltee. Seine Anpreisungen sind masslos übertrieben.

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