Neuer Knorpel fürs Knie

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Hobbysportler hergehört: Einen defekten Knorpel im Knie kann man an Ort und Stelle nachwachsen lassen.

Man regt den Knochen einfach zur Bildung von Faserknorpel an und kann so auf den Einbau einer Teilprothese verzichten. Nicht im Labor, sondern direkt im Gelenk. Das klingt vielversprechend. Wie geht das? Dr. Klaus Robert Schieweck, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie an den Pallas Kliniken: «Die Technik heisst AMIC und steht für Autologe Matrixinduzierte Chondrogenese. Sie ist ganz neu. Man entfernt den defekten Knorpel, rauht den Knochen darunter in Mikrofraktion auf. Über die heraustretenden Blut- und Stammzellen wird eine neuartige Biofolie geklebt, unter der dann ein neuer Knorpel wächst. Es ist zwar ein Faserknorpel und kein hyaliner Knorpel, wie er ursprünglich im Knie vorhanden war. Aber auch der Faserknorpel kann einiges an Belastungen ertragen.»

Nach dem Eingriff wird das Gelenk sechs bis acht Wochen entlastet, aber schon gleich am Tag der Operation wieder bewegt. «Der Druck auf das Knie wird zunehmend gesteigert. Einen Monat nach Vollbelastung machen wir ein MRI, um zu sehen, wie sich der Ersatzknorpel entwickelt hat.»

Dr. Schieweck hat die revolutionäre Methode nach einem Skiunfall bei sich selber anwenden lassen. Er ist begeistert: «Ich gehe wieder drei Mal die Woche ins Fitnesscenter, trainiere Ausdauer und Kraft, und ich habe keinerlei Kniebeschwerden.» Für wen kommt eine solche Operation in Frage? «Eigentlich für Menschen bis zum 50. Altersjahr. Entscheidend ist aber das biologische Alter und nicht die Anzahl an Jahrringen. Bei mir war die defekte Stelle – man sagt, sie solle die Grösse eines Fünflibers nicht überschreiten – eigentlich zu gross, und trotzdem funktioniert der Ersatzknorpel tadellos. Sie sehen: Man muss jeden Patienten individuell anschauen. Positiv ist übrigens auch, dass man nach dem Eingriff relativ schnell wieder arbeits- und sportfähig ist. Das ist nicht zuletzt auch für Menschen in kniebe­lastenden Berufen und Sportarten sehr wichtig. Sie werden nach dem Einsatz einer Teil- oder Total-Knieendoprothese nicht selten sport- oder arbeitsunfähig und so zu IV-Fällen. Mit der Knorpelmethode lässt sich das vermeiden.»

Mehr Information: www.pallas-kliniken.ch

Pallas Kliniken
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