Saures Aufstossen

Saures Aufstossen wp e1411050979806

„Kann es sein, dass mein Reflux vom Sport machen kommt?“, will eine Leserin wissen. Lesen Sie dazu die Antwort eines erfahrenen Magen-Darm-Spezialisten.

Seit Mitte August bin ich im Besitze eines Mini-Trampolins. Ich benutze es täglich etwa zehn Minuten, und zwar nicht zum Hüpfen, sondern zum leichten Schwingen, Walken und für Gleichgewichtsübungen. Ich bin total begeistert und möchte das Trampolin nicht mehr missen. Seit ich jedoch das Trampolin benutze, habe ich vermehrt wieder Reflux-Beschwerden. Ich hatte lange Zeit keine Probleme mehr damit, aber nun habe ich wieder einen unangenehmen Druck im Oberbauch. Kann das einen Zusammenhang haben und was muss ich beachten, damit ich das Trampolin weiterhin benutzen kann, denn es macht mir sehr viel Freude.

Dr. Andreas MüllerDas ist die Antwort von Dr. Andreas Müller vom GastroZentrum Hirslanden:

Mich überrascht die Reaktion auf das Trampolin nicht. Wir wissen aus unserer täglichen Erfahrung mit Reflux-Patienten, dass vermehrte körperliche Aktivität, insbesondere Joggen, zu vermehrtem gastro-oesophagealem Reflux führt. Diese Patienten sollten wie „normale“ Patienten behandelt werden. Das heisst, falls die Beschwerden mehr als zwei Mal pro Woche auftreten beziehungsweise gewisse Alarmsignale vorhanden sind – zum Beispiel Blut im Auswurf – benötigt die Patientin eine Spiegelung. Ansonsten empfehle ich ihr ein Antazidum, in Form eines Säureblockers, solange sie die Beschwerden hat.

In der Literatur wurden verschiedene Sportarten getestet und der Reflux gemessen. Es ist bekannt, dass bei Joggen relativ viel Reflux besteht, beim Velofahren weniger. Bei den Patienten, die aus sportlichen Gründen viel Gewicht heben, ist der Reflux noch stärker. Ich vermute, dass bei dieser Patientin bereits leichte Schwingung zu Reflux führt. Entweder sie reduziert die Aktivität auf dem Mini-Trampolin oder sie nimmt, wie erwähnt, einen Säureblocker ein.