Saures Aufstossen wegoperieren

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Schonende Alternative für alle, die ihr Brennen in der Speiseröhre nur noch mit Säureblockern in Schach halten können: die Reflux-Operation.

Es brennt im Hals, es drückt hinter dem Brustbein und es schmerzt im Oberbauch. Wer über solche Symptome klagt, leidet meist an Reflux. Ist das Rückflussventil zwischen Magen und Speiseröhre defekt, droht ernste Gefahr. Saurer Magensaft fliesst in die falsche Richtung und greift die schutzlose Schleimhaut der Speiseröhre an. Fehlgeleiteter Essensbrei wird zwar reflexartig wieder in den Magen zurückbefördert. Wenn der schützende Schliessmuskel – also das Ventil zwischen Speiseröhre und Magen – ermüdet und undicht ist, drückt der Brei aber wieder Richtung Speiseröhre. Das tut höllisch weh und nicht nur das: In drei von hundert Fällen wuchert die Magenschleimhaut mit der Zeit selber in Richtung Hals. Resultat: Die Reizung der Speiseröhre nimmt zu und mit ihr das Krebsrisiko.

Risikofaktoren für eine Refluxerkrankung sind zu viel und zu fettes Essen, zu späte Mahlzeiten, zu viel Alkohol, Rauchen, Übergewicht besonders am Bauch und Hinlegen nach dem Essen.

Was können Betroffene tun? Zuerst: Eliminierung der Risikofaktoren. Parallel dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder blockieren Betroffene die Bildung von Magensäure mit Medikamenten und schützen ihre Speiseröhre so vor Verätzungen. Der Reflux ist damit zwar nicht behoben, aber dessen Symptome. Oder aber: Sie packen das Übel an der Wurzel und lassen das schlecht funktionierende Rückflussventil in einer ausgeklügelten Operation reparieren.

Prof. Othmar Schöb von der Hirslanden-Klinik Zürich hat minimal-invasiv schon mehr als 500 solcher Reflux-Operationen erfolgreich durchgeführt und gilt als Pionier auf diesem Gebiet. Was bringt der Eingriff? «Er behebt den Defekt, der zum Reflux führt. Wenn die Patienten gut abgeklärt und sorgfältig ausgewählt werden, sind neun von zehn nach dem Eingriff beschwerdefrei – und zwar dauerhaft und ohne Medikamente.»

Was wird bei der Operation gemacht? Prof. Schöb: «Das schwach gewordene Ventil zwischen Magen und Speiseröhre wird gestärkt. Ich verkleinere die zu grosse Öffnung des Zwerchfells, das die Speiseröhre umschliesst und sie vom Magen räumlich trennt, auf das normale Mass. Gleichzeitig lege ich einen Teil des oberen Magens wie eine Manschette um den Schliessmuskel der Speiseröhre und stelle so dessen Ventilfunktion wieder her.» Die Operation selber dauert eine bis eineinhalb Stunden. Schon am nächsten Tag können die Patienten wieder Nahrung aufnehmen und gehen spätestens nach fünf Tagen nach Hause. Sechs Wochen später sind sie ohne Medikamente und beschwerdefrei.

Bin ich ein Kandidat?

Wenn zwei der folgenden Aussagen zutreffen, sollte die Frage einer Operation weiter abgeklärt werden:

  • Ich brauche jeden Tag ­Säureblocker.
  • Die Blocker helfen mir immer.
  • Ich muss die Dosis der Blocker erhöhen, dann helfen sie weiterhin gut.
  • Ich habe keine speziellen Risikofaktoren; ich esse und lebe gesund, bringe damit aber die Symptome nicht weg.
  • Mein Magen-Darm-Spezialist diagnostizierte bei mir einen Zwerchfellbruch.
  • Ich muss alle zwei bis drei Jahre meinen Magen spiegeln und Gewebekontrollen aus der Speisröhre entnehmen lassen.

Die richtige Auswahl der Patienten ist der Garant für den Erfolg. Zur Auswahl gehört auch die Erkenntnis, dass alle konventio­nellen Massnahmen wie z.B. die Reduktion der Risikofaktoren nicht genügend Linderung brachten. Für eine Reflux-Operation kommt in Frage, wer dauernde Beschwerden hat, wenn nach Absetzen der Medikamente die Beschwerden wieder auftreten und wer auch nachts unter Symptomen leidet. Die besten Resultate werden bei Patienten erzielt, die bei Einnahme von mindestens 40 Milligramm Protonenpumpenblockern beschwerdefrei sind. Oder bei Patienten, bei denen die Nebenwirkungen der Medikamente grösser sind als die Wirkung. Die Operation ist bei Menschen zwischen 16 und 90 Jahren machbar und sie zeigt in jedem Alter gleich gute Resultate.

Haben Sie Fragen zur Reflux-Operation? Möchten Sie wissen, ob diese Methode für Sie geeignet ist? Melden Sie sich bei:

Prof. Dr. med. Othmar Schöb, Praxis für Viszeral- und Thoraxchirurgie

www.professorschoeb.ch