Schluss mit Zwischenmahlzeiten!

Aeschbacher-Diät Lektion 10. Einer der grössten Ernährungsirrtümer und Dickmacher ist das ständige Essen zwischendurch. Eine Leserin erzählt.

Schluss mit Zwischenmahlzeiten!
Bild Adobe, Urheber Mouse family

Zwischenmahlzeiten waren für mich immer ein gewichtiges Thema. Es gab nichts Schlimmeres für mich, als Hunger zu verspüren. Deshalb war das Essen allgegenwärtig. Schon als Kleinkind wurde mir automatisch mit Schoggistengeli oder sonst was Süssem oder Salzigem geholfen, den Hunger zu überbrücken. Während der Schulzeit gehörte ein grosses Znüni dazu, meist aus einem Butterbrot mit Salami oder Schinken und ab und zu einem Apfel.

Als ich später berufstätig war, ging es besser. Doch sobald ich frei hatte, suchte ich zwischendurch sofort wieder nach irgendetwas Essbarem, egal, ob dies Biskuits, Schokolade, Pommes Chips oder Käse war. Im Sommer waren das dann schon hin und wieder auch Früchte, aber eben zwischendurch und damit zusätzlich. Hauptsache, mein Hungergefühl konnte augenblicklich gestillt werden.

Hungergefühl mit Trinken überbrücken

Nahrungsvorrat war im Kühlschrank immer vorhanden. Ich musste mich nicht anstrengen, um satt zu werden. So verbrannte ich keine einzige Kalorie. An jeder Ecke wurde durch Werbung wieder was Feines angeboten, das ich ausprobieren wollte. Ob gesund oder nicht, das hinterfragte ich schon gar nicht. Schlimm war noch, dass ich sehr oft Zwischenmahlzeiten heimlich und sehr schnell verschlang. Niemand sollte davon etwas merken. Vor allem trank ich auch viel zu wenig, ich hatte meist gar keinen Durst. Das war fatal, wie ich heute weiss, denn mit viel trinken sorgt man schon mal für eine sehr gute Sättigung. Wichtig ist aber, möglichst nicht Süssgetränke oder nur Kaffee oder Schwarztee, sondern gewöhnliches Wasser, Mineralwasser mit wenig Kohlensäure, am idealsten Kräutertee oder eine feine, fettarme Bouillon.

Jahrelang habe ich die verschiedensten Diäten ausprobiert, doch nie hatte mir jemand erklärt, dass ich möglichst auf Zwischenmahlzeiten verzichten soll. Im Gegenteil, möglichst viele kleine Mahlzeiten wurden empfohlen. Unter dem Strich nahm ich dabei viel mehr zu mir als mir lieb war – und vor allem als mein Körper überhaupt benötigte und wieder verarbeiten konnte. Dass ich ein Hungergefühl sehr gut mit Trinken überbrücken kann, ob vor oder unabhängig von den Mahlzeiten, hat mir nie jemand gesagt. Im Nachhinein habe ich das Gefühl, dass all die falschen Anbieter von Crash-Diäten das bewusst verschwiegen haben. Schliesslich soll man ja möglichst lange und immer wieder zu ihren Diätprodukten greifen.

Auch mal ein paar Stunden nüchtern sein

Mittlerweile halte ich lange Pausen ohne Essen problemlos durch. Ich verspüre mit der Zeit vielleicht ein leichtes Hungergefühl, aber ich kann problemlos bis zur nächsten offiziellen Mahlzeit warten. So hat mein Körper endlich eine Chance, ein paar Stunden auch mal nüchtern zu sein und damit Fett abzubauen. Die alte Ernährungslehre, dass man unbedingt Zwischenmahlzeiten benötige, ist längst widerlegt. Das ewige Zwischendurchessen hält den Insulinspiegel hoch und führt nur noch zu mehr Übergewicht.

Müesli-Riegel

Viel mehr Zeit für mich

Heute weiss ich, dass ich mit einem sättigenden, eiweisshaltigen Frühstück gar keine Zwischenmahlzeiten mehr benötige. Hungergefühl oder Müdigkeit kommen gar nicht mehr auf. Im Gegenteil, ich fühle mich topfit. Einzig über Mittag geniesse ich zwischendurch mal einen Apfel, Heidelbeeren oder Erdbeeren, einen kleinen Salat oder im Winter eine kleine Gemüsesuppe. Weil ich über Mittag auf ein herkömmliches, schweres Mittagessen verzichte, habe ich auch viel mehr Zeit für mich selber, die ich sehr oft für einen ausgedehnten Spaziergang nutze.

Wenn ich esse, konzentriere ich mich aufs Essen. Denn schon beim Kauen sendet der Körper Sättigungssignale. Ich esse nicht vor dem Fernseher und lese keine Zeitschriften nebenbei. Ab und zu geniesse ich aber trotzdem mal eine Glacé oder ein Stück Schokolade. Schokolade macht in kleinen Portionen gegessen auch glücklich. Ich kaufe einfach nur noch kleine Mengen. Diese fallen dann viel weniger ins Gewicht, als wenn ich wie früher fast eine ganze Tafel verschlang, wenn der Heisshunger auf Schokolade gross war. Dass ich früher so viel auf’s Mal essen konnte, kann ich mir heute fast nicht mehr vorstellen. Es wird mir fast schlecht, wenn ich nur daran zurückdenke. Diesen Heisshunger kenne ich gar nicht mehr, mein Blutzuckerspiegel ist heute wunderbar ausgeglichen. Es macht mir überhaupt nichts aus, wenn ich mit jemandem zusammen esse, der grosse Mengen und grosse Desserts isst.

Wenn immer möglich in Bewegung bleiben

Um nicht immer ans Essen denken zu müssen, lenke ich mich in der Freizeit mit Hand- oder Haushaltarbeiten ab und bleibe wenn immer möglich in Bewegung. Das muss nicht unbedingt joggen sein. Beim Telefonieren ein wenig herumlaufen anstatt sich hinsetzen, Treppen steigen anstatt Lift benutzen und jetzt im Sommer im Freibad schwimmen, eine herrliche Abkühlung und dazu tolle Fitness. Am Arbeitsplatz mache ich es genau gleich. Dort kann man jemandem eine Botschaft persönlich überbringen, anstatt nur eine E-Mail zu schreiben. Es gibt enorm viele Möglichkeiten, ich nutze sie wenn immer möglich.

Eine Falle waren die Zwischenmahlzeiten früher auch beim Wandern. Eine fette Wurst mit einem richtigen Stück Vollfett Bergkäse gehörten in den Rucksack. Dass diese Lebensmittel meinen Körper mit ihrem grossen Fettanteil enorm belasteten, war mir nicht bewusst. Ich muss heute nicht auf den feinen regionalen Bergkäse direkt von der Alp verzichten, aber ich esse davon einfach weniger und ergänze ihn dafür mit Radiesli, Gurken, Tomaten, Peperoni und eventuell noch feinem Pouletfleisch. So freue ich mich genau so riesig auf ein Picknick, im Wissen, dass ich es in vollen Zügen geniessen darf. Ab und zu geniesse ich auch mal ein Stück Apfel oder eine Dörrfrucht zwischendurch.

Ich muss gar nichts

Wer gut gelaunt ist, denkt weniger ans Essen. Das habe ich ebenfalls gelernt. Ich benötige zwar viel weniger Zwischenmahlzeiten, kann mich aber trotzdem enorm vielseitig ernähren. Auch diesbezüglich fühle ich mich endlich befreit, viel leichter und total glücklich. Alles darf ich heute freiwillig. Ich muss gar nichts. Einzig wenn immer möglich viel bewegen. Das ist das grosse Geheimnis für eine langsame, aber stetige Gewichtsabnahme und vor allem Gewichtsstabilität. Es kommt mir manchmal vor, als wäre dies ein wunderbarer Traum – aber Sie können’s mir glauben, es ist Realität!

So geht’s:

  • Zwischenmahlzeiten sind Gift für den Stoffwechsel und die Gewichtsreduktion
  • Faser- und eiweissreiche Hauptmahlzeiten vertreiben den Hunger am besten
  • Geben Sie nicht jedem kleinen Hungergefühl auf der Stelle nach
  • Verzichten Sie auf ein schweres, herkömmliches Mittag- oder Abendessen
  • Nutzen Sie die frei werdende Zeit für Bewegung
  • Nicht vor dem Fernseher essen und beim Essen nicht lesen
  • mit neuen, überraschenden Tätigkeiten vom Essen ablenken
  • Gute Laune und gute Beziehungen beugen ungesundem Essen vor
  • je mehr sich ein Mensch bewegt, desto gesünder isst er
  • Die Natur und nicht der Supermarkt liefert die besten Produkte
  • Kalorienreiche Nahrungsmittel nur noch in kleinsten Mengen einkaufen
  • Bei jeder Gelegenheit trinken und daraus ein Ritual machen

Fazit:

Der echte und wirklich realistische Kampf gegen überzählige Pfunde – Sie können ihn gewinnen, genau wie ich ihn problemlos gewonnen habe! Gratis und franko!

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 29.08.2013.

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