Vom Mythos der Selbstdisziplin

Aeschbacher-Diät Lektion 91. Warum Selbstdisziplin beim Abnehmen gefährlich ist und weshalb es viel leichter fällt, die Umgebung zu ändern als das Gehirn umzupolen.

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Abnehmen erfordert Disziplin. So die landläufige Meinung. Doch damit ist es meistens nicht weit her. Sich beim Essen beherrschen? Süssen Verlockungen widerstehen? Niemand kann und will sich permanent beherrschen, beim Essen schon gar nicht. Wir müssen uns im Alltag sonst schon genug „zusammenreissen“ und unser Verhalten von morgens bis abends kontrollieren. Disziplin zum Abnehmen ist deshalb ein Mythos, eine Illusion. Die Folgen sind nur Selbstvorwürfe und Schuldgefühle bei einem Misserfolg.

Motivation statt Disziplin beim Abnehmen

Wie wird Disziplin überhaupt definiert? Selbstdisziplin bezeichnet ein stetiges, eigenkontrolliertes Verhalten, das einen Zustand herbeiführt oder aufrechterhält, indem es Anstrengungen aufwendet, die den Ablenkungen von einer Zielvorgabe entgegenwirken. Klingt das nicht schrecklich, nach Selbstgeisselung? Disziplin funktioniert vielleicht in der Armee oder in gewissen Berufen, aber sicher nicht beim Abnehmen.

Wer eine Diät macht und sich dabei strenge Regeln auferlegt, handelt gegen sein natürliches Hungergefühl und gegen seine Emotionen. Schon mittelfristig sind diese aber in jedem Fall stärker als jede Selbstkontrolle. Ist diese erschöpft, setzt eine rasende Lust aufs Essen und ganz speziell auf Süsses ein. Früher oder später können die Regeln nicht mehr eingehalten werden, worauf alle Dämme brechen, nach dem Motto, jetzt ist ohnehin alles egal.

Abnehmen kann man weder mit eiserner Disziplin noch mit der Brechstange. Lernen muss Freude bereiten und sogar Spass machen. Das gilt auch für ein neues Ernährungs- und Bewegungsverhalten, auch wenn es beim Abnehmen neben leichten auch mal schwierigere Phasen gibt.

Besser als Disziplin sind Motivation und ein emotionaler Grund. Motiviert ist man, wenn man sich Prioritäten setzt. Sind Ihnen Ihr Körper, Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit nicht wichtiger als ein süsses Dessert oder eine Tüte Pommes frites? Werden Sie sich über Ihre Ziele und eigenen Wünsche klar. Dann fällt Ihnen das Abnehmen viel leichter.

So geht’s:

  • Wer abnehmen will, braucht nicht in erster Linie mehr Disziplin, sondern mehr Freiraum.
  • Nicht starre Regeln sind gefragt, sondern mehr Experimentierfreude. Und das nicht nur hinsichtlich Ernährung, sondern in allen Lebensbereichen.
  • Verabschieden Sie sich ein für alle Mal von Begriffen wie „sich zusammenreissen“. Diese Selbstquälerei und Selbstverachtung sind für das Scheitern von Diäten verantwortlich.
  • Die Disziplin und unsere Willenskraft sind begrenzt. Automatisiertes Verhalten verbraucht dagegen kaum psychische Energie.
  • Schon allein die Verwendung kleiner Teller führt dazu, dass Sie weniger Kalorien einnehmen.
  • Auch die Tellerfarbe hat einen Einfluss. Rote Teller stoppen oder bremsen die Aufnahme von Nahrungsmitteln.
  • Die Essgewohnheiten sind erlernt. Schlechte Gewohnheiten lassen sich auch wieder verlernen.
  • Simple Strategien führen viel eher zum Erfolg als die grösste Disziplin. Es ist einfacher, die Umgebung zu ändern als das Hirn umzupolen. So schaffen Sie es, ohne grosses Nachdenken gesünder zu essen.
  • Das Zuhause ist gewöhnlich voll von versteckten Essfallen. Spüren Sie die Dickmacher auf und räumen Sie diese weg oder verstauen Sie diese ausserhalb Ihrer Sicht- und Reichweite.
  • Sagen Sie niemals „nie“. Ein Verbot von Nahrungsmitteln zermürbt. Schieben Sie eine Verlockung auf später. Das befriedigt Ihr Bedürfnis in den meisten Fällen schon jetzt.

Fazit:

Essen ist mit so vielen Emotionen behaftet, dass die stärkste Disziplin zum Abnehmen nicht ausreicht. Starre Regeln bewirken nur das Gegenteil, bauen einen enormen psychischen Druck auf und verleiten zu Essattacken und Jojo-Gewicht. Viel gescheiter ist es, die Umgebung so zu verändern, dass Sie automatisch und ohne speziellen Aufwand gesünder essen und sich mehr bewegen.

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 10.07.2015.

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