Werbung macht dick

tv schauen eyepin

Schon der blosse Anblick von Essen macht hungrig, weil die appetitanregenden Hormone stark auf äussere Reize reagieren. Nach Ansicht von renommierten Forschern haben die verlockenden Lebensmittel in Werbung und Medien wesentlich dazu beigetragen, dass die Menschen in den letzten Jahren immer dicker wurden. Die Werbung verführt zum Essen, obwohl der Körper diese Energiezufuhr gar nicht nötig hätte.

Kinder speziell gefährdet

Besonders fatal ist die Food-Werbung für Kinder. Sie sind noch viel anfälliger als Erwachsene. Beim Betrachten bekannter Marken von Nahrungsmitteln sind bei ihnen bestimmte Hirnbereiche viel weniger aktiv, die mit Kontrolle und Selbstbeherrschung zusammenhängen. Am ausgeprägtesten ist dieser Effekt bei übergewichtigen Kindern. Speziell gefährdet sind auch Kinder mit geringem Selbstbewusstsein. Sie greifen öfter zu ungesunden Nahrungsmitteln aus der Fernsehwerbung und vertrauen ihnen eher.

Kinder, die TV-Spots für Lebensmittel sehen, naschen im Anschluss doppelt so viel wie Kinder, die Werbung für Spielzeug gesehen haben. Jeder zweite Werbefilm, den Kinder im Fernsehen schauen, handelt von Süssigkeiten und anderen ungesunden Lebensmitteln. Am schlimmsten ist das Privatfernsehen. Bis zu 20 Werbespots werden stündlich im Kinderprogramm gezeigt. Zwischen 20’000 und 40’000 Werbespots sehen Kinder im Durchschnitt pro Jahr im Fernsehen. Rund die Hälfte handelt von zuckerhaltigen Limonaden, Süsswaren etc. Kinder, die häufig Privatkanäle schauen, sind dicker als solche, die vor allem Bildungskanäle, DVD’s und Bücher anschauen.

So geht’s:

  • Fernsehen und speziell Fernsehwerbung gehören zu den schlimmsten Dickmachern.
  • Je mehr Zeit jemand vor dem TV-Gerät verbringt, desto grösser ist sein Übergewicht.
  • Ein grosser Teil der Food-Werbung ist speziell auf Kinder abgestimmt. Mit Comicfiguren und Prominenten aus Film und Fernsehen werden sie bewusst angefixt.
  • Die beworbenen Nahrungsmittel sind zum grössten Teil wahre Zucker- und Fettbomben und enthalten kaum wertvolle Nährstoffe, allen Behauptungen zum Trotz.
  • Auch die scheinbar für den Tag so wichtigen Frühstücksflocken enthalten bis zu 30 Prozent Zucker und damit eine Unmenge an versteckten Kalorien.
  • Kinder bis zum Alter von fünf Jahren können nicht zwischen Werbung und Nicht-Werbung unterscheiden. Was sie sehen, glauben sie.
  • Haben Kinder einmal eine Vorliebe für bestimmte Nahrungsmittel oder Getränke erlernt, werden ihnen diese auch als Erwachsene noch schmecken.
  • Die Geschmacksnerven von Kindern sind um ein vielfaches sensibler als Sinneszellen von Erwachsenen. Daher müssen Speisen für Kleinkinder und Kinder weder gezuckert noch gesalzen werden.
  • Kinder müssen einen Sinn für natürliche Geschmacksrichtungen erlangen können. Dann bevorzugen sie auch später diese Nahrungsmittel.
  • Obst, Gemüse und Kartoffeln werden auch von Kleinkindern gerne gegessen. Jedes Kind hat allerdings einen eigenen Geschmack. Diesen sollten Eltern unterstützen.
  • Wenn Kinder etwas grösser sind, können und sollen sie gelegentlich auch etwas Süsses essen dürfen. Wichtig sind klare Regeln.
  • Eine gängige Regel lautet: Ein Kind darf sich jeden Tag eine Menge Süssigkeiten aussuchen, die auf seiner Handfläche Platz haben.
  • Eltern haben auch bezüglich TV-Werbung eine wichtige Vorbildfunktion. Wie gehen sie mit TV-Werbung um? Von was lassen sie sich bei der Auswahl von Lebensmitteln leiten?
  • Der beste Weg, sich der Wirkung der TV-Werbung zu entziehen, ist immer noch, den TV-Konsum stark einzuschränken.
  • In Familien, welche gemeinsame Erlebnisse unterschiedlichster Art bewusst suchen, spielen der TV-Konsum und damit die Fernsehwerbung eine untergeordnete Rolle.

Fazit:

Wer abnehmen will, sollte ganz bewusst jede Fernsehwerbung für Nahrungsmittel meiden. Sie sind fast ausnahmslos unnötig und in den meisten Fällen sogar ungesund. Diese Massnahme gehört zu den effektivsten im Kampf gegen das Übergewicht.