Zehn Minuten für die Haut

Der Zeitpunkt ist entscheidend bei der Erkennung von Hautkrebs. Dr. med. Christoph Schänzle, Chefarzt an den Pallas Kliniken, sagt, warum ein Hautcheck sogar Leben retten kann.

Hautkrebs Pallas Olten Dr Schaenzle 03

Er sieht fast jeden Tag Patienten, die besser früher zu ihm gekommen wären. «Ich sage nur: Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle. Jedes Jahr einmal. Das ist die beste Hautkrebsvorsorge, die es derzeit gibt. Zwar ist nur jeder zehnte Hautkrebs ein bösartiges Melanom, doch dieser kleine Anteil ist verantwortlich für über 90 Prozent der Hautkrebs-Todesfälle. Allein in der Schweiz erkranken jedes Jahr 2500 Menschen – ein trauriger Spitzenplatz in Europa.»

Der Facharzt muss entscheiden

Das lässt sich vermeiden, denn sowohl der weisse als auch der schwarze Hautkrebs können gut behandelt werden, sofern man sie frühzeitig entdeckt. «Viele Leute denken, sie können selber entscheiden, ob ein Muttermal oder ein Leberfleck gutartig ist. Doch das stimmt nicht. Nur das Auge des Facharztes kann das beurteilen. Darum werden Kontrolluntersuchungen auch von den Krankenkassen bezahlt.»

Schänzle WP
Dr. med. Christoph Schänzle, Chefarzt Dermatologie an den Pallas Kliniken

Einige kennen noch die ABCD-Regel zur Erkennung von auffälligen Muttermalen. Nach ihr sind Muttermale oder Leberflecke kontrollbedürftig, wenn sie eine Asymmetrie (A) aufweisen, wenn ihre äussere Begrenzung (B) unregelmässig ist, wenn man mehrere Farbtöne – C wie Colour – findet und wenn der Durchmesser (D) grösser ist als fünf Millimeter. Doch diese Regel ist nur beschränkt anwendbar. Dr. Schänzle: «Viele Stellen des Körpers kann man selber gar nicht einsehen. Rücken, Hinterkopf, Genitalbereich oder die Mundschleimhaut sind solche Areale. Auch ein Aderhautmelanom im Auge erkennt nur der Facharzt.»

Vergleiche unter Betroffenen sind gefährlich. Was beim einen Patienten als harmlos taxiert wird, kann beim anderen durchaus bösartig sein, obwohl es scheinbar gleich aussieht.

Jedes Jahr kontrollieren lassen

Bei der Früherkennung geht es nicht nur um Melanome. Auch der weisse Hautkrebs kann ganz unangenehm sein. Dann, wenn er unbehandelt in die Tiefe wächst und das umliegende Gewebe schädigt. Je länger man wartet, desto schlimmer. Trifft er auf Augen, Mund, Nase oder Ohren, ist es besonders heikel. Wegen der Sonnenexposition entsteht er am häufigsten im Gesicht. Dr. Schänzle: «Bei Autofahrern vorwiegend auf der linken Seite. Fensterscheiben filtern zwar die farbgebenden UV-B-Strahlen. Doch krebsauslösende UV-A-Strahlen gehen ungehindert durch. Zum Glück bildet der weisse Hautkrebs zuerst Vorstufen, die man problemlos und einfach entfernen oder behandeln kann.»

Beim schwarzen Hautkrebs gibt es keine Vorstufen. «Hat man ein Melanom entdeckt, muss es so schnell wie möglich entfernt werden, denn nur so lange Melanome noch keine Metastasen gebildet haben, ist die Prognose gut. Darum auch mein Rat: Muttermale und Leberflecke jedes Jahr kontrollieren lassen. In jedem Alter. Die Menge an Sonnenlicht ist entscheidend. Und der Hauttyp. Landwirte, Gärtner und Berufsfahrer sind besonders angesprochen. Und alle Menschen mit heller Haut. 90 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer zählen dazu. »

Alle Infos zum Muttermal-Check finden Sie unter www.pallas-kliniken.ch oder rufen Sie an für mehr Informationen: Telefon 058 335 00 00

 

 

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 27.04.2017.

Kommentare sind geschlossen.