10 Irrtümer über Darmkrebs

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1. Darmkrebs ist ein Einzelschicksal. FALSCH!

RICHTIG IST:

Darmkrebs ist – nach Lungenkrebs und Brustkrebs – die zweithäufigste Todesursache durch Krebs. Bei Frauen liegt Darmkrebs aktuell an dritter Stelle nach Brustkrebs und Lungenkrebs. Bei den Männern steht Darmkrebs an zweiter Stelle, nach Lungenkrebs und vor Prostatakrebs. Etwa jede 8. Krebserkrankung von Frauen und Männern betrifft den Darm.

2. An Darmkrebs erkranken nur alte Menschen. FALSCH!

RICHTIG IST:

Das Risiko für Darmkrebs steigt ab 50 Jahren deutlich. Der Krebs kann aber auch schon in jüngeren Jahren auftreten, wenn es zum Beispiel Darmkrebs in der Familie gibt. Bereits bei einem Fall erhöht sich das Darmkrebsrisiko aller nahen Verwandten um das Doppelte bis Dreifache. Sind drei oder mehrere Familienmitglieder erkrankt und sind in der Familie zusätzlich noch andere Krebserkrankungen aufgetreten (Magen-, Eierstock-, Gebärmutter- oder Harnleiterkrebs), liegt möglicherweise eine erbliche Form von Darmkrebs vor. Nahe Verwandte haben dann ein hohes Risiko, schon im jungen Erwachsenenalter an Darmkrebs zu erkranken.

3. Männer erkranken seltener an Darmkrebs. FALSCH!

RICHTIG IST:

Männer erkranken etwa doppelt so häufig und im Durchschnitt fünf Jahre eher an Darmkrebs als Frauen. Grund genug, die Vorsorgeempfehlungen ernst zu nehmen und spätestens im Alter von 50 Jahren mit der Darmkrebsvorsorge zu beginnen.

4. Ich fühle mich gesund, ich brauche keine Vorsorgeuntersuchung. FALSCH!

RICHTIG IST:

Darmkrebs macht lange Zeit keine Beschwerden. Man kann sich gesund fühlen und dennoch Darmkrebs haben. Vorsorge heisst, sich ohne Symptome einer Untersuchung zu unterziehen. Denn sind erst Symptome vorhanden, ist es oft für eine Heilung zu spät. Liegt kein bekannter Risikofaktor vor, wird für Männer und Frauen ab dem 56. Lebensjahr eine Vorsorge-Darmspiegelung empfohlen. Liegen ein oder mehrere Risikofaktoren vor, sollte früher mit der Vorsorge begonnen werden.

5. Eine Darmspiegelung ist zeitaufwendig und schmerzhaft. FALSCH!

RICHTIG IST:

Die Darmspiegelung wird ambulant durchgeführt. Der Patient liegt während der circa 20 Minuten dauernden Untersuchung zugedeckt auf einer Liege. Auf Wunsch erhält er eine Beruhigungs- oder Kurzschlafspritze. So spürt er während der gesamten Untersuchung keinerlei Schmerzen.

6. Eine Darmspiegelung ist gefährlich. FALSCH!

RICHTIG IST:

Die Darmspiegelung wird von gut ausgebildeten Spezialisten gemacht und ist sehr risikoarm. Die Komplikationen liegen im Promillebereich. Mehrheitlich handelt es sich um Blutungen nach der Entfernung von Polypen oder um eine Beeinträchtigung des Kreislaufs durch die Kurzschlafspritze.

7. Für die Vorbereitung muss ich viele Liter einer schlecht schmeckenden Flüssigkeit trinken. FALSCH!

RICHTIG IST:

Im Gegensatz zu früher müssen heute zur Vorbereitung des Darms nur noch zwei Liter der Spülflüssigkeit getrunken werden. Angereichert mit Zitronen- oder Orangengeschmack hat diese sich inzwischen auch geschmacklich verbessert. Eine gute Reinigung des Darms ist Voraussetzung für ein sicheres Untersuchungsergebnis.

8. Eine Vorsorgedarmspiegelung muss man jedes Jahr wiederholen. FALSCH!

RICHTIG IST:

Wenn die Vorsorgedarmspiegelung keinen Befund ergab, muss sie erst nach 10 Jahren wiederholt werden. Wurden Krebsvorstufen wie Polypen erkannt, sollte die Darmspiegelung nach 3 bis 5 Jahren wiederholt werden. Ein kürzerer Zeitabstand gilt auch für Menschen mit familiär erhöhtem und erblichem Darmkrebsrisiko, da Tumore und Polypen bei ihnen schneller wachsen.

9. Darmkrebs lässt sich nicht verhindern oder heilen, die Erkrankung ist immer tödlich. FALSCH!

RICHTIG IST:

Bei früher Erkennung liegen die Heilungschancen von Darmkrebs bei über 90 Prozent. Darüber hinaus bietet die Vorsorgedarmspiegelung die grosse Chance, dass gutartige Vorstufen erkannt und entfernt werden können und das Entstehen von Darmkrebs verhindert wird.

10. Die Darmkrebsvorsorge bringt nichts. FALSCH!

RICHTIG IST:

Die Krebsforschungszentren haben errechnet, dass durch die Vorsorgekoloskopie Tausenden Menschen im Alter von 55 bis 84 Jahren die Erkrankung an Darmkrebs erspart geblieben ist. Bei den meisten Betroffenen wurde ein vorhandener Krebs in einem so frühen Stadium entdeckt, dass er in den meisten Fällen geheilt werden konnte.

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