Momentan häufen sich Atemwegserkrankungen in den Arztpraxen. Dabei handelt es sich meist um virale Infekte. Laut dem «Deutschen Ärzteblatt» haben Antibiotika-Verschreibungen im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Viele Ärzte und Ärztinnen entscheiden sich oft aus Sicherheitsgründen dafür. Ohne entsprechende Testverfahren sei es sehr schwierig bis unmöglich, zu erkennen, ob es sich um eine bakterielle oder virale Infektion handle, heisst es. Aufschluss könnte ein CRP-Schnelltest geben. CRP zeigt eine Entzündung an. Bei viralen Infektionen steigt er in der Regel nicht so stark an wie bei bakteriellen.
Unabhängig davon, ob die Erkrankten Antibiotika nahmen oder nicht, hielten die Erkältungsbeschwerden ähnlich lange an. Zudem traten bei jeder zehnten Person, die Antibiotika nahm, Nebenwirkungen auf, etwa Magen-Darm-Beschwerden oder Hautausschläge. Eine Verordnung sollte erst dann erwogen werden, wenn durch eine Folgeinfektion mit Bakterien Komplikationen auftreten. Grundsätzlich muss die Zahl der Antibiotikaverschreibungen unbedingt gesenkt werden. Darüber sind sich alle Expertinnen und Experten einig.