Ab 50 Diabetes-Routine-Tests

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Wegen der hohen Zahl von Menschen mit unerkanntem Typ-2-Diabetes sollten alle über 50-Jährigen bei einem stationären Aufenthalt routinemässig mit einem HbA1c-Test gescreent werden, fordert die Deutsche Diabetes Gesellschaft. Zur Erinnerung: Der HbA1c-Wert gibt Auskunft über den Zuckerstoffwechsel der letzten drei Monate und wird deshalb gerne als „Blutzuckergewissen“ bezeichnet. Dieser Test ist weit aussagekräftiger als die blosse Messung eines einzelnen Blutzuckerwerts.

Die Diagnose Diabetes bleibt vielfach unerkannt, mit katastrophalen Folgen für die Gesundheit. Betroffene haben ein hohes Komplikations- und Mortalitätsrisiko. Auch für ambulante Patienten sei ein Diabetes-Screening ratsam.  Vom Ausbruch des Diabetes bis zur Diagnose dauert es im Schnitt sieben Jahre. Das ist viel zu lang. So hat jeder vierte Herzpatient einen unerkannten Diabetes. Diabetes und Herzleiden sind eine absolut tödliche Kombination.

Von Ärzten und Patienten unterschätzt

Diabetes wird nach wie vor sträflich unterschätzt, von Ärzten wie von Patienten. Vier von fünf Befragten schätzen gemäss einer Studie des Robert Koch-Institutes ihr Erkrankungsrisiko trotz eines abnormen Testergebnisses als gering ein.

Am besten lässt man es gar nicht so weit kommen. Betrachtete man früher den sogenannten Altersdiabetes als kaum vermeidliche Begleiterscheinung des Älterwerdens, weiss man heute, dass man mit einem normalen Körpergewicht und ausreichend Bewegung den Typ-2-Diabetes weitgehend verhindern bzw. mit Abnehmen sogar rückgängig machen kann.