Wie lassen sich zu Hause Stress und Erschöpfung vermeiden? Wie kommen in einer Familie alle am besten miteinander zurecht?
B wie Bewegung. Das Mass aller Dinge. Aktive Kinder entwickeln sich körperlich und sprachlich besser, sind ausgeglichener, weniger aggressiv, sozial kompetenter und erleiden weniger Unfälle. Sie gehen motivierter zur Schule und entwickeln eine stärkere Persönlichkeit.
E wie Ernährung. Ein fantasievolles Frühstück, mindestens eine warme Mahlzeit, viel Früchte, und zwar nicht als Saft, sondern ganz. Dafür weniger Fertigprodukte, Snacks, Süssgetränke und Drinks. So vermeidet man schwankende Blutzuckerspiegel und Leistungsabfall.
E wie Elektronik. Bereits jedes vierte fünf- bis sechsjährige Kind hat ein eigenes Fernsehgerät in seinem Zimmer. Schüler, die als kleine Kinder mehr als zwei Stunden am Tag fernsahen, sind in der Schule schlechter, zeigen mehr Probleme im zwischenmenschlichen Verhalten, sind körperlich inaktiver, naschen mehr zwischen den Mahlzeiten und sind deutlich schwerer als ihre Alterskollegen. Eine Stunde fernsehen pro Tag ist mehr als genug. Das gilt auch für alle elektronischen Spiele. Zeitkontingente sind besser als Verbote. Noch wirksamer ist es, dem Kind Alternativen zum passiven Medienkonsum anzubieten.
F wie Familienrat. Der Austausch von verschiedenen Ansichten und Wirklichkeiten ist wertvoll. Regeln werden diskutiert, gemeinsam festgelegt und beachtet. Traktanden auf eine Pinwand schreiben und laufend aktualisieren.
F wie fördern. Die Schule ist darauf ausgerichtet, Leistungsdefizite aufzudecken und anzuprangern. Machen Sie nicht dasselbe zu Hause, sondern fördern Sie die Potentiale Ihrer Kinder und hilfreiches Verhalten.
F wie Freiräume. In der Familie muss jeder seinen eigenen Freiraum haben, aber auch die Freiräume der anderen respektieren. Freiheit und Verantwortung gehören zusammen.
G wie Gruppendruck. Noch nie lastete auf jungen Menschen ein solch gigantischer Druck, sich schon so früh unterzuordnen, sich zu kleiden und sich so zu benehmen wie Erwachsene, einem genau definierten Schönheitsideal zu entsprechen und nur über das definiert zu werden, was man leistest. Versuchen Sie mehr und mehr auszubrechen.
I wie individualisieren. Jedes Kind ist anders und muss seinen eigenen Weg gehen, gleichgültig, ob er den Vorstellungen der Eltern entspricht.
I wie Informationen. Die Menge an verfügbaren Informationen überfordert jedes Gehirn. Wichtiges und Unwichtiges kann kaum noch unterschieden werden. Deshalb vor allem Kompetenzen erlernen, die der Computer nicht übernehmen kann wie Kreativität, Verantwortung etc.
P wie paradox. Oft hilft eine unerwartete Reaktion mehr als das gewohnte Muster von Fehlverhalten und Strafe. Druck mit Gegendruck beantworten ist kräftezehrend und erzeugt bei allen Beteiligten Megastress. Paradox reagieren erfordert Fantasie, die Bereitschaft, sich selber zurückzunehmen, lohnt sich aber in fast allen Fällen.
R wie Rauchen. Zigaretten, Kiffen und Alkohol sind fast immer ein Ausdruck von Stress in irgendeiner Form. Passive Stressbewältigung geht irgendwann nicht mehr auf. Viel besser sind aktive Formen wie Sport, Bewegung, Thematisierung und so weiter. Das gilt besonders für Eltern.
R wie Rhythmus. Rhythmuswechsel reduzieren Stress und erhöhen die Lernfähigkeit. Abwechslung im Unterricht und zu Hause, Wechsel zwischen aktiven und passiven Tätigkeiten, Konzentrations- und Entspannungsphasen einbauen.
R wie Ritual. Geregelte Abläufe und Rituale gehören zu jeder Kultur und Lebensphase und haben ein grosses Antistresspotential. Das können gemeinsame Essenszeiten sein, Rituale beim Sport, zur Entspannung usw.
S wie Schlafen. Wenn etwas zu kurz kommt, ist es der Schlaf. Ausreichender Schlaf ist aber wichtig, um den Alltag bewältigen zu können.
S wie Sinn. Wer in seinen Tätigkeiten einen Sinn sieht, ist motiviert. Alles, was Sie von Ihren Kindern verlangen, sollte einen Sinn haben, sei es einen direkten oder indirekten.
S wie Strafen. Wenn es in der Schule nicht gut geht, sollten die Kinder nicht auch noch von den Eltern unter Druck gesetzt werden. Viel besser sind wohlwollende, entspannte Begleitung und Hilfestellungen.
S wie Streiten. Konfliktsituationen frühzeitig thematisieren und nicht unter dem Deckel halten, über Stress reden und gemeinsam Lösungen suchen.
T wie Timeout. Kein Mensch kann dauernd Höchstleistungen erbringen, weder in der Schule noch zu Hause. Es braucht akzeptierte Formen, sich auch einmal für ein paar Minuten oder wenn nötig sogar Stunden abzumelden. Eltern und Kinder müssen lernen, Unbewältigtes auszuhalten, und akzeptieren, dass es nicht für alles eine sofortige Lösung gibt.
Rat für gestresste Eltern
In Phasen grosser Belastung benötigt der Körper mehr Energie und Nährstoffe als gewöhnlich. Wenn die Menge an verfügbaren Aminosäuren nicht ausreichend ist, fühlt man sich müde und erschöpft. Um die eigenen Kräfte wieder aufzubauen, empfehlen sich Aminosäuren-Präparate aus der Apotheke oder Drogerie. Aminosäuren haben fördern die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden.