Abwarten ist keine Lösung

Schlaganfall Bild: fotolia.de, Urheber: Photographee.eu

Eine US-Studie hat ergeben, dass Patienten nach einem Schlaganfall schneller in eine Klinik eingeliefert werden, wenn statt dem Lebenspartner Freunde, Nachbarn oder Kollegen in der Nähe sind. Sie rufen meist ohne lange Diskussion den Notfalldienst.

Jede Minute zählt

Bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zählt jede Minute. Meistens erkennen Anwesende die Symptome schneller als der Patient selbst. Wie lange es dauert, bis ein Betroffener die lebensrettenden Massnahmen erhält, hängt auch von seiner sozialen Umgebung ab.

Paradoxerweise vergeht gerade bei Patienten, die in Gegenwart enger Familienmitglieder von einem Schlaganfall überrascht werden, mehr Zeit bis zur Alarmierung des Notfalldienstes, als bei einem Patienten, der mit Menschen zusammen ist, mit denen er nur lockeren Umgang pflegt. Das hat eine Analyse der Harvard Medical School in Boston ergeben. Die Forscher stellten zudem fest, dass Jüngere Personen im Umfeld eines Betroffenen schneller Hilfe anfordern als ältere. Je enger die Bindung zu den Bezugspersonen, desto eher werden die Symptome verharmlost und desto länger wird zugewartet.

Patienten, die früh auf der Notfallstation eintrafen, offenbarten ihre Symptome schneller, bagatellisierten sie nicht und stellten das Handeln der umgebenden Personen nicht in Frage.