Achtung Diät-Schaden

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Viele Leute, die gutgemeint abnehmen wollen, haben einen Schaden. Nämlich einen Diät-Schaden. Er kann so schlimm sein, dass genussvolles Essen, natürliches Sättigungsgefühl, ein intakter Stoffwechsel und ein Wohlfühlgewicht auf Jahre hinaus unmöglich sind. Wie kann es so weit kommen?

Phänomen des letzten Abendmahls

Die meisten Menschen verbinden eine Diät mit negativen Vorstellungen, mit Einschränkungen, starren Vorgaben und Verzicht auf alles Liebgewordene und den Genuss. Sie appellieren ständig an ihren Willen, bemühen das Wort Disziplin und haben insgeheim doch grosse Zweifel oder sogar Angst, an den selbst gesetzten, meist utopischen Zielen zu scheitern. Bevor sie in eine lange Zeit der Entbehrung abtauchen, schlagen sie beim Essen nochmals so richtig zu. Es ist, als würde jemand auf eine lange Reise gehen und noch Extrakleider einpacken. Man nennt dieses kompensatorische Essen vor einer geplanten Diät das Phänomen des letzten Abendmahls.

Vorsicht Hungerstoffwechsel

Startet dann die Diät, wird die Kalorienaufnahme dafür umso drastischer heruntergefahren. Nicht mal die Lieblingsspeise hat jetzt noch Platz. Schliesslich will man die Bikinifigur in möglichst kurzer Zeit erreichen – ein dummes Ziel und ein verheerender Irrtum. Bei Diäten mit stark reduzierter Nahrungszufuhr schaltet der Organismus schon nach einem Tag auf das Überlebensprogramm der Evolution, den so genannten Hungerstoffwechsel. Der Energieverbrauch eines Menschen kann während dieser Zeit um bis zu 50 Prozent niedriger sein als zuvor.

Wer mit einer solchen Crash-Diät Kilos verlieren will, verliert nur vermeintlich Gewicht. Anstatt Fett werden vorwiegend Körperwasser und Muskelmasse abgebaut. Und je weniger Muskeln jemand hat, umso mehr sinkt der Grundumsatz. Beendet man die Diät, wird der Stoffwechsel nicht schnell wieder hochgefahren, sondern bleibt über Monate auf einem sehr tiefen Niveau. Mit der fatalen Folge, dass man schwerer wird als je zuvor. Je mehr Diäten also jemand macht und je mehr er hungert, desto dicker wird er. Das klingt paradox, ist aber so.

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Unbenannt

Negative Auswirkungen auf Körper und Psyche

Strenge Diäten haben unzählige negative Auswirkungen auf Körper und Psyche. Hungern und Abnehmen werden zum zentralen Thema, mit dem man sich auch ausserhalb der Mahlzeiten ständig beschäftigt. Stimmungsschwankungen, Aggressionen, ja sogar Depressionen und Schlafstörungen stellen sich ein. Typische körperliche Symptome sind Müdigkeit, allgemeine Schwäche, Kopfschmerzen sowie Kreislaufprobleme.

Noch ein Jahr nach einer strengen Diät ist der Stoffwechsel krankhaft verändert und die Appetitregulation sowie das Sättigungsgefühl sind gestört. Auch die Fixierung aufs Essen bleibt lange Zeit bestehen. Für übergewichtige Menschen, die sich emotional labil fühlen und deren Gedanken sich vorwiegend ums Essen beziehungsweise ums Abnehmen kreisen, sind die Versprechen rund um eine Diät verhängnisvoll und führen oft direkt in eine Essstörung. Die Angst vor dem Nahrungsverzicht und das Fehlen einer Strategie für den Alltag nach der Diät verstärken die Ohnmachtsgefühle nur noch.

So geht’s:

  • Die meisten Diäten lösen ein Gewichtsproblem nicht, sondern verschlimmern es.
  • Das ständige Scheitern lässt uns als Versager fühlen und killt das Selbstvertrauen.
  • Deshalb Hände weg von jeglichen strengen Regimen und von fixen Essensplänen, weil sie Rückschläge provozieren.
  • In einer ausgewogenen Ernährung hat jedes Nahrungsmittel Platz, einfach im rechten Mass.
  • Verteufeln Sie nichts. Weder ein kompletter Verzicht auf Kohlenhydrate noch eine zu starke Fettreduktion haben langfristig Erfolg.
  • Streichen Sie nicht alle Süssigkeiten, den Kaffee und den Alkohol, sondern all die doofen Diäten, die Einseitigkeit predigen.
  • Langfristig abnehmen kann man nur mit einem ausgewogenen Essverhalten und mit einer entspannten Freude am Essen.
  • Nur Erwachsene, die körperlich sehr aktiv sind, können mit vernünftigen Ernährungsumstellungen bis zu einem Kilo Fett pro Woche abbauen. Für alle anderen ist ein halbes Kilo pro Woche genug.
  • Eine Diät, die mehr als ein Kilo Gesichtsverlust pro Woche verspricht, rechnet also mit dem verhängnisvollen Muskel- und Wasserverlust.
  • Der Hungerstoffwechsel schaltet sich schon einen Tag nach Beginn einer strengen Diät ein. Er ist meistens der Beginn einer verhängnisvollen Diät-Karriere.
  • Aufgepasst mit den Diät-Anpreisungen im Internet. Das Web ist ein Tummelplatz von leeren Versprechen, Fehlinformationen und Unwahrheiten.
  • Lassen Sie es nicht zu, dass die Themen Abnehmen und Diät Ihr Leben dominieren. Je fixierter Sie darauf sind, desto grösser wird die Gefahr einer Essstörung.
  • Packen Sie das Ganze anders an und erfüllen Sie sich einen lang gehegten Wunsch oder sogar einen Traum, um dem Leben andere, positivere Inhalte zu geben.

Fazit:

Diäten machen dick und krank. Deshalb ist die Aeschbacher-Diät gar keine Diät, sondern eine Lebenseinstellung. Wer das einmal begriffen hat, nimmt von alleine ab.