Bücher über ADHS gibt es unendlich viele. Die meisten beschäftigen sich mit der psychologischen und medizinischen Seite des Themas. Die Zürcher Autorin Lea Gottheil hat mit „Anatol abholen“ einen Roman geschrieben, in welchem es nicht nur um das Kind mit ADHS, sondern um die ganze Familie und im Speziellen um die Herausforderungen einer Mutter geht.
Die Geschichte beginnt im Kindergarten, wo Anatol ein zusätzliches Jahr bleiben muss. Nachdem er aus dem Kindergarten geflogen ist, wird bei ihm ADHS diagnostiziert. Verzweifelt suchen die Eltern eine passende Schule für ihr besonderes Kind. Immer wieder muss seine Mutter Jil ihn abholen, weil die Lehrkräfte überfordert sind; keine Schule will ihn behalten.
Die Lehrkräfte sind überfordert
Was soll aus Anatol werden? Jil, die von einem freien Leben als Dichterin und Sängerin träumte, droht an der Herausforderung zu zerbrechen, aufgefressen zu werden von der Sorge um ihr geliebtes Kind, den Schuld- und Versagensgefühlen als Mutter und der Enttäuschung über ein Leben, in dem sie nicht mehr vorkommt.
Direkt, aufwühlend und tröstend
Anatol abholen ist eine direkt erzählte, aufwühlende und doch tröstende Geschichte über die Reise einer Familie durch das Labyrinth der Bürokratie der Schweizer Schul- und Gesundheitssysteme und dem Unverständnis gegenüber Kindern, die anders sind und anderes brauchen. Die Geschichte handelt von den fehlenden Kapazitäten und Möglichkeiten im psychischen Gesundheitssystem und von der Psyche einer Mutter, die sich um ihr Kind sorgt und hart für es kämpfen muss.
Kostenlose Lesung in Zürich
Am 7. Dezember, 16 Uhr, gibt Lea Gottheil im Rahmen des Salon de Noël in Zürich eine kostenlose Lesung und beantwortet Fragen. „Anatol abholen“ ist im Schweizer Verlag Kommode erschienen.