Aus Rückschlägen lernen

Lampen Rückschläge

Was tun, wenn man bei der nächstbesten Gelegenheit in das alte Ernährungsmuster zurückfällt oder sogar wieder einer Fressattacke erliegt? Für viele ist das so, wie wenn automatisch ein unseliges Computerprogramm abläuft, das sich nicht stoppen lässt, bis man wie aus einem bösen Traum erwacht. Soll man sich in solchen Augenblicken über sich selber schämen und sich bestrafen, indem man noch mehr isst und alle guten Vorsätze wieder über Bord wirft?

Keine Selbstvorwürfe und Schuldgefühle

Akzeptieren Sie einfach, dass es eine Weile dauern kann, bis die alten Gewohnheiten und Gelüste verschwunden sind. Die haben sich in Ihre Festplatte eingegraben wie bei einem Raucher, einem Alkoholiker, Spiel- oder Sexsüchtigen. Diese Erkenntnis mag und soll Sie vor Selbstvorwürfen entlasten. Wenn Sie sich ganz emotionslos sagen können „Ja, ich bin gefährdet, am Abend zu viel zu essen“ und das ohne Selbstvorwürfe und Schuldgefühle akzeptieren können, werden Sie besser damit umgehen.

Fernsehen ist gefährlich

Am besten ist, jegliche Verführungssituationen von vornherein zu vermeiden und sich nicht in eine Umgebung zu begeben, wo die Essgelüste Sie jahrelang überwältigt haben. Einer der gefährlichsten Orte ist der Fernseher. Er ist ein heimlicher oder sogar unheimlicher Verführer. Erstens, weil es nichts gibt, das weniger Kalorien verbraucht als vor dem Fernseher zu sitzen. Und zweitens, weil man direkt oder indirekt zum ständigen Essen verführt wird. Sobald Sie den Fernseher einschalten, startet in Ihrem Hirn sofort das Programm „Essen“. Es braucht enorm Überwindung, sich diesem unbewussten Programm zu entziehen. Wenn Sie sich vor den Fernseher setzen, ist das genau so, wie wenn sich ein Ex-Raucher in ein Fumoir oder ein Alkoholiker an eine Whiskybar begibt. Wer seinen Fernsehkonsum stark einschränkt, hat einer der effektivsten Massnahmen gegen das Übergewicht ergriffen.

Werden Sie aktiv

Zum scheinbar gemütlichen Fernsehabend gibt es unzählige Alternativen. Ausser Haus oder im Haus. Lesen oder Musik hören regt die Fantasie tausendmal mehr an als die abendliche Bilderflut. Warum nicht mal wieder etwas stricken oder malen? Es geht einfach darum, möglichst Dinge zu tun, um diese alten Programme in der Festplatte zu löschen, die Sie zum Essen verleiten. Gewöhnen Sie sich in kritischen Momenten auch an aufzustehen, nach draussen zu gehen und den Gelüsten davonzulaufen. Wenn Sie das ein paar Mal machen, werden Sie feststellen, dass der Drang zu essen bald aus der Festplatte gelöscht wird und Sie schon bald nicht mehr glauben, dass Sie jemals damit ein Problem hatten.

Schalten Sie Ihren Kühlschrank ab

Sich nicht in Versuchung bringen heisst auch, kein unnötiges Essen zu Hause rumstehen lassen. Was man nicht gekauft hat, kann man auch nicht essen. Gehen Sie mal so weit, dass Sie nur so wenig einkaufen, dass Sie es noch am selben Tag essen können. Das klingt etwas verrückt, könnte aber helfen. Und machen Sie diese Einkäufe zu Fuss. Das hat gleich einen doppelten Effekt: Ihre Einkäufe werden kleiner, weil Sie alles tragen müssen, und Sie verbrennen auf dem Hin- und Rückweg erst noch etliche Kalorien. Wer mit dem Kühlschrank gar nicht klar kommt, kann ihn ja einfach abschalten und mal ein paar Wochen still legen. Das spart Strom und Kilos. Während Jahrmillionen gab es ja auch keine solchen Dinger. Also könnte man eigentlich auch heute mal eine Weile darauf verzichten, bis die Festplatte wieder richtig eingestellt ist.

So geht’s:

  • Rückschläge gehören zu jeder Veränderung
  • Selbstvorwürfe und Schuldgefühle sind fehl am Platz
  • Der Vorsatz, sich noch mehr zusammenzureissen, bringt nichts
  • Akzeptieren Sie, dass das Löschen der Festplatte eine Weile braucht
  • Besser ist, die alten Verhaltensmuster zu überlisten
  • Finden Sie heraus, welche Situationen Sie zu übermässigem Essen verleiten
  • Vermeiden Sie genau diese Situationen und schaffen Sie Alternativen
  • Wer oft vor dem Fernseher isst, sollte seine Abende fantasievoller gestalten
  • Wer nachts an den Kühlschrank geht, leert diesen besser oder schaltet ihn eine Weile ganz ab
  • Essen ist oft Ausdruck von Langeweile. Es gibt Tausend Möglichkeiten, etwas zu unternehmen
  • Wer seine Sinne beschäftigt, mit Lesen, Musik hören, Spielen etc. ist weniger anfällig auf Essen
  • Das ist zum Davonlaufen, sagt man. Machen Sie es genau so gegen die Esssucht.

Fazit:

Wer in seinem Leben nichts verändert, erlebt auch keine Rückschläge. Es kommt darauf an, wie wir mit ihnen umgehen. Mehr Druck auf uns auszuüben, bringt nichts. Mehr Erfolg bringen schlaue und ein klein wenig verrückte Tricks.