Vielen Rheumakranken geht es schlechter als der Arzt meint. Schuld sind veraltete Muster in der Beziehung zwischen Arzt und Patient. Bei Rheumatoider Arthritis hapert es zwischen Arzt und Patienten häufig an der Kommunikation. Es wird noch zu wenig darüber gesprochen, wie sich die Therapie auf den Alltag und das Berufsleben auswirkt. Wichtige Aspekte, wie die Krankheitsaktivität, Einschränkungen der Gelenkfunktion sowie Folgen für das tägliche Leben werden unterschiedlich beurteilt.
Mehrere Studien haben gezeigt, dass der behandelnde Arzt die Aktivität der Rheumatoiden Arthritis oft günstiger einschätzt als die Betroffenen selber. Und das, was für den Patienten wichtig wäre, kommt beim Arzt gar nicht zur Sprache. Dabei wäre das nötig, um die Therapie optimal zu gestalten und eine gute Behandlungsqualität zu erreichen.
Die internationalen Rheuma-Gesellschaften sind sich einig, dass die Patientensicht stärker und breiter als bisher gewichtet werden muss. Der Weg müsse von einer dominierenden paternalischen direktiven Form der Arzt-Patienten-Kommunikation hin zu einem gleichberechtigten Verhältnis führen, in dem der Patient seine Sicht der Dinge zu äussern wagt und dann auch aktiv an der Entscheidung für die Therapie beteiligt wird.