Kennt man die Ursachen von Schuppenflechte?
Es gibt zwei Arten von Psoriasis. Typ 1 zeigt sich in jungen Jahren, Typ 2 ungefähr nach dem 40. Lebensjahr. Die erste Form hat mehr genetische Komponenten. Wir wissen auch noch nicht, was der wirkliche Auslöser ist. Deshalb kann man bei Psoriasis nicht allein von einer Autoimmunerkrankung ausgehen. Auf alle Fälle handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hautkrankheit.
Welche Behandlungsmöglichkeiten können Sie Betroffenen anbieten?
Es gibt unterschiedliche Therapien. Zuerst müssen wir bestimmen, wie stark die Haut betroffen ist. Zudem gibt es verschiedene Begleiterkrankungen wie Psoriasis Arthritis oder Morbus Crohn, eine entzündliche Darmerkrankung. Je nachdem kann man die Therapie auswählen. Zuerst müssen wir abklären, wie viel Prozent der Haut befallen ist. Eine einfache Methode besteht darin, die betroffenen Körperstellen zu messen. Eine Handfläche ist ungefähr ein Prozent. Wenn ein Patient weniger als zehn Prozent hat, spricht man von einer milden Psoriasis. Da können wir verschiedene topische Behandlungen in Form von Gels, Crèmen, Schaum oder Salben anbieten sowie eine Lichttherapie mit UVB. Bei Patienten, bei denen mehr als zehn Prozent der Hautoberfläche betroffen ist, tendieren wir in Richtung systemische Therapie in Form von Tabletten oder Injektionen.
Welchen Stellenwert hat die Basistherapie bei Psoriasis?
Die Basispflege ist sehr wichtig. Die Haut ist trocken, braucht Feuchtigkeit. Es gibt verschiedene Produkte. Eine optimale Basispflege wird nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin ausgewählt. Bei einer milden Psoriasis ist die Lokaltherapie unsere erste Wahl. Wir empfehlen ein Kombinationspräparat mit Vitamin D und einem Kortikosteroid. Das sind Fertigpräparate in Form von Gels und Salben sowie Schaum. Seit Kurzem haben wir auch die Formulierung als Crème. Wichtig ist, die Behandlung muss optimal funktionieren mit keinen oder ganz wenigen Nebenwirkungen. Die Kombinationspräparate zeigen besonders in Form von Schaum und Crème eine gute Wirksamkeit, auch für die Langzeitbehandlung.
Betroffene klagen, dass die Salben oder der Schaum stark fettend sind. Das stört das Empfinden von Menschen mit Psoriasis. Gibt es Alternativen?
Der Schaum ist eine innovative Formulierung, bei der eine gute Penetration von beiden Substanzen in die betroffenen Hautstellen gewährleistet ist. Deutlich besser als beim Gel oder der Salbe. Der einzige Nachteil: Die Formulierung ist klebrig. Für manche Betroffenen ist das nicht angenehm. Es ist zum Beispiel schwierig, bei Frauen mit langen Haaren den Schaum auf der Kopfhaut anzuwenden. Die neue Crème ist vergleichbar mit dem Schaum, hat aber den Vorteil, dass sie nicht mehr klebt.
Ist es möglich, dass Psoriasis geheilt werden kann?
Derzeit leider nicht. Das wäre unser Traum, und wir hoffen auf die Zukunft. Wir können aber die Beschwerden komplett eliminieren. So erhalten die Patienten eine saubere Haut und eine viel bessere Lebensqualität. Das ändert nichts daran, dass es sich bei Psoriasis um eine chronische Erkrankung handelt, die lebenslang behandelt werden muss.
