Brustkrebs ist nachtaktiv

Brustkrebstumore bilden hauptsächlich dann Ableger, wenn die Betroffenen schlafen. Das zeigt eine neue Studie von ETH-​Forschenden.

Brustkrebs1 AdobeStock 95892691 SENTELLO
Bild: AdobeStock, Urheber: SENTELLO

Erkennt man Brustkrebs früh genug, kann er meistens gut behandelt werden. Wenn der Tumor hingegen schon Ableger gebildet hat, stehen die Heilungschancen schlechter. Metastasen entstehen, wenn sich Krebszellen aus dem ursprünglichen Tumor lösen, über die Blutgefässe durch den Körper wandern und in anderen Organen neue Tumore bilden.

Tumor erwacht in der Nacht

Jetzt zeigt eine neue Studie unter Leitung von ETH-Forschenden, dass Ableger vor allem dann gebildet werden, wenn erkrankte Personen schlafen. Bisher wurde angenommen, dass Tumore laufend solche Zellen ausscheiden. «Schläft die betroffene Person, erwacht der Tumor», fasst Studienleiter Nicola Aceto, Professor für Molekulare Onkologie an der ETH Zürich, zusammen.

Chance für neue Behandlungsmethoden

Die Ergebnisse könnten die Art, wie Krebs zukünftig diagnostiziert und behandelt wird, stark verändern. ETH-​Professor Nicola Aceto möchte weiter untersuchen, ob sich verschiedene Krebsarten ähnlich verhalten wie Brustkrebs und ob Therapien je nach Uhrzeit erfolgreicher sind.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 22.09.2022.

Kommentare sind geschlossen.