Corona-Alarm – die Hälfte der Infizierten hat keine Symptome, ist aber ansteckend

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Ein grosser Teil der Infektionen mit Sars-CoV-2 verläuft symptomfrei. Längst nicht jeder, der sich mit dem Coronavirus infiziert, leidet unter Fieber, Husten, Halsschmerzen oder Geschmacksverlust. Das zeigen immer mehr Studien, so eine Untersuchung der Universität Padua und des Imperial College in London, die im renommierten Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde.

Heimtückisch für den Verlauf der Pandemie ist, dass sich die Viruslast bei asymptomatischen und symptomatischen Infizierten nicht unterscheidet. Jemand, der mit dem Virus infiziert ist, aber keine Symptome hat und es also gar nicht merkt, kann genauso viele Menschen anstecken wie jemand, der die Krankheit bemerkt. Ähnliches gilt für die verschiedenen Altersgruppen. Auch hier unterscheidet sich die Viruslast nicht wesentlich. Egal, ob Säugling, Kind, Erwachsener oder Senior – alle Infizierten können dieselbe Menge des Virus in sich tragen.

Die Forscher warnen, dass asymptomatische Fälle mindestens genauso zur Verbreitung des Virus beitragen wie diejenigen, die Symptome haben, weil die Viruslast in beiden Fällen gleich hoch ist. Bei einer symptomatischen Infektion ist es zudem wahrscheinlicher, dass der Erkrankte zu Hause bleibt und niemanden mehr ansteckt. Jemand mit einer symptomfreien Infektion ist sich dagegen gar nicht bewusst, dass er Virusträger ist und unzählige Menschen infizieren kann, wenn er nicht aufpasst. Das zeigt, wie entscheidend die Verhaltensregeln wie Abstand halten, Schutzmasken und Händehygiene sind. Das offenbart aber auch, wie beschränkt der Nutzen von Temperaturmessungen, beispielweise in Flughäfen oder Einkaufszentren, ist.