Der Abschied vom Händeschütteln

Namaste Gruss Bild AdobeStock Urheber koldunova anna Bild: AdobeStock, Urheber: koldunova anna

Gehört der klassische Händedruck zur Begrüssung schon bald der Vergangenheit an? Fakt ist: Er geht einher mit einem hohen Ansteckungsrisiko, nicht nur in Zeiten von Corona. Auch die gewöhnlichen Erkältungs- und Grippeviren werden auf diese Weise übertragen, ebenso Durchfall verursachende Fäkalbakterien.

Forscher der Londoner School of Hygiene and Tropical Medicine haben herausgefunden, dass britische Pendler – also Menschen mit vielen Personenkontakten – häufig Spuren fäkaler Erreger an ihren Fingern hatten. Dabei waren, anders als erwartet, Frauen nicht besser dran als Männer. Selbst im kultivierten London hatten 21 Prozent der untersuchten Personen Darmbakterien an den Händen.

Fäkalbakterien an den Händen

Die Hände regelmässig und gründlich waschen ist gut und recht. Noch besser ist, die Hände erst gar nicht zu schütteln. Es braucht nicht viel Vorstellungskraft, um die Frage zu beantworten, wie denn all die Fäkalbakterien auf die Hände gelangen. Studien zufolge wäscht sich jeder Fünfte nach dem Toilettenbesuch nicht die Hände, was zu allen möglichen Übertragungen führt.

Viele Menschen haben sich diesen Akt angeblicher Höflichkeit schon lange abtrainiert. Patienten mit Immunschwäche weisen den Handschlag kategorisch zurück. Fernöstliche Kulturen, für ihre Höflichkeit bekannt, praktizieren das Händeschütteln gar nicht. Es gilt sogar als Tabu.

Alternative Begrüssung

Zur Begrüssung gibt es charmante Alternativen. Zum Beispiel Kopfnicken verbunden mit einem freundlichen Lächeln. Oder wie wär’s mit Namaste, einer in Indien und asiatischen Ländern verbreiteten Grussformel? Dabei werden die Innenhandflächen zusammengeführt, in Nähe des Herzens an die Brust gelegt und der Kopf leicht gebeugt. Auch in Yogakreisen ist es der Gruss schlechthin.

In Indien wird schon Kleinkindern beigebracht, Ältere mit Namaste zu begrüssen, was zu einem friedvollen Gesellschaftsklima beiträgt. Das könnte uns im Westen auch nicht schaden, wo der Hass sämtliche Lebensbereiche infiltriert.