Luxus-Masken statt Ladenschliessung

FFp2 Bild AdobeStock Urheber PixelboxStockFootage Bild: AdobeStock, Urheber: PixelboxStockFootage

Geht es nach Christoph Berger, Leiter der schweizerischen Impfkommission, werden wir die harten Massnahmen nicht Ende Februar sondern erst in der zweiten Jahreshälfte lockern. Einer der höchsten Berater des Bundesrats will also Restaurants und Läden bis Ende Juni schliessen, selbst wenn alle Risikopatienten geimpft sind. Um uns solche schwer erträgliche Szenarien zu ersparen, sollten der Bundesrat und die Kantonsregierungen über den Bodensee blicken.

Viele Masken bringen wenig

In Bayern sind ab Montag FFP2-Masken im öffentlichen Verkehr und in Läden Pflicht. Die hochwertigen Masken schützen auch die Person, die sie trägt. Ziel ist, die Ansteckungen zu reduzieren, ohne das öffentliche Leben noch drastischer einzuschränken.

München hat das beschlossen, weil Stoff- und Hygienemasken, die zurzeit die meisten Menschen tragen, zwei grosse Nachteile haben. Erstens gelangt das Virus über die undichten Ränder in die Atemwege. Zweitens halten überraschend viele Masken kleine Tröpfchen nicht auf. Das hat der Kassensturz vor drei Monaten gezeigt. Da nicht festgelegt ist, wann sich ein Stück Stoff eine Maske nennen darf, sind viele Modelle erhältlich, die wenig bringen.

Schmerzlose Massnahmen ausreizen

Eine FFP2-Maskenpflicht könnte auch in der Schweiz Sinn machen, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind. Schweizer Detailhändler bräuchten reichlich Vorräte, denn in Bayern wird bereits eine Knappheit befürchtet. Ein Stück kostet rund vier Franken, weshalb der Staat einigen Menschen unter die Arme greifen müsste. Schliesslich hält die hochwertige Maske nur dicht, wenn man sie richtig trägt und rasiert ist.

Damit Ende Februar oder spätestens Mitte März alles wieder öffnen darf, sollten sich das BAG und die Task-Force die Sache mit den FFP2-Masken nochmal gründlich überlegen, anstatt sie abzutun, wie das vorgestern der Fall war. Alle Voraussetzungen sind umsetzbar und finanziell ein Klacks im Vergleich zu den Verlusten, die die Wirtschaft einfährt, wenn alles zu ist. Bevor das Gewerbe endgültig zerstört wird, muss die Regierung die schmerzlosen Massnahmen ausreizen. Mit Masken geht das Leben weiter. Wenn der Lockdown im Februar nicht endet, geht es für viele, die psychisch und finanziell am Ende sind, nicht weiter.