Corona – Stosslüften ist besser als Filtergeräte

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Experten der Technischen Hochschule Mittelhessen haben in einem nicht genutzten Klassenzimmer einer Wiesbadener Schule die Wirkung auf Aerosole ermittelt, die mit einem Ventilator im Raum verteilt wurden. Dabei zeigte sich, dass das Öffnen aller Fenster während drei Minuten die Konzentration von Aerosolen bis zu 99,8 Prozent senkte. Mit vier mobilen Luftfiltergeräten ist nach etwa 30 Minuten eine um 90 Prozent verringerte Konzentration gemessen worden. Die Wissenschaftler verweisen auch auf den Lärm der Geräte und die hohen Kosten bei der Anschaffung.

Die Kommission für Innenraumlufthygiene am Umweltbundesamt mit 23 Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hat erst kürzlich wieder betont, dass mobile Luftreiniger kein Ersatz für ausreichendes Lüften sind. Sie seien nur dort eine sinnvolle Ergänzung, wo Fenster nicht ausreichend geöffnet werden können.

Viele Anbieter preisen ihre Luftreiniger als ideale Lösung gegen das Coronavirus an. Behauptungen, 99,99 Prozent der Viren würden herausgefiltert, sind schlicht falsch. In der Praxis können 80 bis 90 Prozent erreicht werden, wenn die Reinigung lange genug erfolgt und das Gerät im Raum richtig aufgestellt ist. Von einer entfernt davon sitzenden Person freigesetzte Viruspartikel gelangen aber erst nach etlicher Zeit zum Gerät. Deshalb können Luftreiniger dazu führen, sich in falscher Sicherheit zu wiegen. So altmodisch es klingen mag: Lüften ist nun mal am besten.