Das Ende der Diabetesdiät

Diabetesdiät mini e1382072571550

Diabetiker, bitte lesen! Vergessen Sie, was man Ihnen bisher über Diät gesagt hat! Hier steht, wie Sie sich am gesündesten ernähren.

Die Ernährung spielt beim Diabetes eine Schlüsselrolle. Die Akzente haben sich in den letzten Jahren jedoch stark verschoben. Früher gab es eine strenge und komplizierte Diabetesdiät. Heute weiss man, dass es am besten ist, wenn sich ein Diabetiker so gesund ernährt, wie das eigentlich jedermann tun sollte. Diabetes ohne gesunde Ernährung ist nicht richtig behandelbar. Die Ernährung hat nicht nur für die Kontrolle des Blutzuckers eine grosse Bedeutung, sondern vermag auch andere Probleme, wie zu hohes Cholesterin, hohen Blutdruck etc., günstig zu beeinflussen.

Beim Diabetes Typ 2 mit Übergewicht muss der Hauptakzent auf die Beschränkung der Energiezufuhr gelegt werden. Am wirksamsten ist die gleichzeitige Reduktion von Fett und Kohlenhydraten. Aber aufgepasst: Weder Fette noch Kohlenhydrate machen an sich dick. Die Bilanz der eingenommenen und der durch Bewegung verbrannten Kalorien entscheidet, ob Körperfett an- oder abgebaut wird.

Fett ist nicht einfach schlecht. Im Gegensatz zu tierischen, gesättigten Fetten haben pflanzliche Öle günstige Eigenschaften. So führt selbst ein relativ hoher Konsum von einfach ungesättigten Fetten – enthalten in Oliven, im Rapsöl sowie in Nüssen – nicht zu einem Anstieg des schlechten Cholesterins und der anderen Blutfette. Vielmehr sind solche Fette blutzuckerneutral und steigern das gute Cholesterin.

Zuckerhaltige Nahrungsmittel sind nicht verboten, jedoch zurückhaltend zu geniessen. Vorteilhafter sind Kohlenhydrate mit einem niedrigen glykämischen Index, also stärkehaltige Produkte, die nur mit einem langsamen Blutzuckeranstieg einhergehen.

Die Eiweisszufuhr kann relativ liberal gehandhabt werden, da Eiweiss blutzuckerneutral ist. Aber nochmals: Am wichtigsten ist nicht die Nährstoffzusammensetzung, sondern die Kalorienbilanz am Ende des Tages. Eine Ernährung mit viel Gemüse, Salat und Früchten erleichtert die Gewichtskontrolle und die Blutzuckereinstellung und vermindert zudem das Risiko von Herzkreislauf-Erkrankungen. Keine Vorteile bringen speziell für Diabetiker gekennzeichnete Produkte.

Eine Trendwende gibt es auch bei der Häufigkeit der Mahlzeiten. Während bis vor kurzem nicht nur Patienten mit Diabetes Typ 1, sondern auch mit Typ 2 häufige kleinere Mahlzeiten empfohlen wurden, spricht heute vieles dafür, nur noch zwei Mal am Tag richtig zu essen und komplett auf Zwischenmahlzeiten zu verzichten. „Studien zeigen, dass zwei statt drei Mahlzeiten Vorteile für den Stoffwechsel bringen können, weil die Pausen dazwischen länger werden“, sagt der bekannte Ernährungswissenschaftler Privatdozent Dr. med. David Fäh. Wie wichtig eine mehrstündige Phase der Nüchternheit ist, weiss man aus der Diabetesforschung. Nur so kann der Blutzucker wieder in den Normbereich fallen und die Insulinresistenz, das Grundproblem bei der Entstehung der Volkskrankheit Diabetes, wirksam bekämpft werden. Je länger die nüchternen Phasen dauern, desto besser ist die Ansprechrate auf das körpereigene Insulin und desto besser kann man abnehmen.

Zwischenmahlzeiten sind heute nur noch für Menschen sinnvoll, die schwer körperlich arbeiten. Für Normalverbraucher haben sie noch einen ungünstigen Effekt, der dem Abnehmen abträglich ist. Wissenschaftler der Universität Zürich stellten fest, dass häufiges Essen müde und inaktiv macht. Längere Phasen der Nüchternheit steigern dagegen den Bewegungsdrang und machen damit doppelt schlank.