Das Kribbeln im Finger ist weg

«Jede Nacht schlief mein rechter Mittelfinger ein», sagt René Höltschi aus Lupfig AG. «Am Anfang erwachte ich mit dem schmerzenden Gefühl, der Finger würde fehlen. Obwohl er kribbelte, fühlte er sich so leer und schwer an. Ich schüttelte die Hand, wollte wieder Leben einfliessen lassen. Manchmal ‘ameiselte’ es stundenlang, dann auch wieder nur ein paar Minuten.»

Der 66-Jährige wusste nicht, woher die Gefühlsstörung kam. «Weil es immer wieder aufhörte, ging ich nicht zum Arzt – zwanzig Jahre nicht. Bis mir eine Bekannte empfahl, das Problem einmal mit der Feldenkrais-Methode anzugehen. Feldenkrais? Ich wusste nicht, was das ist, dachte an ein paar Leute, die am Boden im Kreis sitzen und sich die Hand reichen. Eine falsche Vorstellung, wie ich schnell merkte.»

Seit zwei Jahren beschwerdefrei

Eine Stunde dauerte die erste Behandlung durch Regina Dietschy, dipl. Feldenkrais-Therapeutin bei SomaCare in Lenzburg AG. «Sie machte mit meinem Arm und der Hand ganz feine Bewegungen. Es fühlte sich gut an, aber im ersten Moment blieb alles beim Alten. Nach zwei Stunden wurde das Kribbeln weniger und am nächsten Morgen verspürte ich nur noch einzelne Stiche. Ich war völlig überrascht. Noch mehr, als das Kribbeln nach der zweiten Behandlung eine Woche später komplett weg war. Seit zwei Jahren bin ich nun beschwerdefrei.»

Das gesunde Bewegungsmuster reaktiviert

Wie war das möglich? «Ich habe mit ganz feinen, kleinen Bewegungen das ursprüngliche, gesunde Bewegungsmuster von Arm und Hand wieder angestossen», sagt Dietschy. «Durch den Alltag, das Leben und die Ansprüche fällt das Muster manchmal aus dem Rahmen. Man gewöhnt sich an die Störungen und etabliert sie. Eine Zeitlang geht das gut, aber irgendwann rebelliert die schwächste Stelle im System. Ich habe bei René Höltschi den ganzen Arm bis hin zur Schulter neu ausgerichtet und ihn an die alten Bewegungen erinnert. Es müssen kleine und langsame Bewegungen sein, damit das Nervensystem angesprochen wird. Das Gehirn lernt wieder, den Arm ohne Schmerzen zu bewegen. Das ist die Idee von Feldenkrais.»

Der Physiker und Judoka Mosche Feldenkrais erkannte durch Beobachten, dass kleine Kinder beim Lernen ganz bestimmte Vorgehensweise an den Tag legen. Er dachte, es müsse doch möglich sein, gestörte Bewegungsmuster wieder auf das ursprünglich Gelernte zurückzuführen und damit zu korrigieren.

Feldenkrais in Beitrag

Geht das immer so schnell?

«Es gibt alles. Manche Patienten reagieren sehr schnell, andere erst nach fünf oder zehn Behandlungen. Und es braucht eine Bereitschaft des Patienten, die Dinge zuzulassen und anzunehmen. Er muss vertrauen haben und sich der Behandlung öffnen.»

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Infos und Kontakt:

SomaCare
Regina Dietschy, dipl. Feldenkrais-Therapeutin
Mühleweg 10
5600 Lenzburg
www.somacare.ch
[email protected]