Das richtige Vorgehen bei Heuschnupfen

Heuschnupfen Bild: fotolia.de, Quelle: Stuart Monk

Die allergische Rhinokonjunktivitis, der medizinische Begriff für Heuschnupfen, ist eine allergische Entzündung der oberen Atemwege und Augen. Typische Symptome sind eine juckende, rinnende oder verstopfte Nase, tränende und juckende Augen, in schwereren Fällen auch Husten und Atemnot, bis hin zu grippeartigen Beschwerden. Auslöser sind meistens Pollen von Bäumen, Gräsern und Kräutern oder Hausstaubmilben und Pilzsporen. Eine Pollenallergie tritt saisonal auf, zur Zeit des jeweiligen Pollenfluges. Eine Hausstaubmilbenallergie besteht meist das ganze Jahr über.

Abklärung durch Arzt

Etwa jede fünfte Person in der Schweiz leidet an allergischer Rhinokonjunktivitis. Viele Betroffene haben weitere, potentiell gefährliche allergische Erkrankungen, beispielsweise allergisches Asthma, Neurodermitis oder Lebensmittelallergien. Daher sollte jede allergische Rhinitis von einem Arzt abgeklärt werden. Das kann beispielsweise der Hausarzt tun, in den meisten Fällen ist zusätzlich eine Vorstellung beim Facharzt für Allergologie und klinische Immunologie sinnvoll.

Zur Abklärung wird ausführlich die Vorgeschichte erhoben. Wie lange bestehen die Beschwerden schon, wann genau treten die Symptome auf, sind ein Asthma oder andere allergische Erkrankungen vorhanden? Nach der Anamnese wird ein einfacher Hauttest gemacht, der Pricktest. Dabei werden auf dem Unterarm kleine Flüssigkeitstropfen aufgetragen, die Allergene wie zum Beispiel Birkenpollen enthalten und schmerzlos mit einer feinen Nadel in die oberste Hautschicht eingebracht. Kommt es nach 15 Minuten an der Teststelle zu einer kleinen juckenden Rötung und Schwellung, ist der Test positiv. Er zeigt eine allergische Entzündung auf das getestete Allergen an. Gleichzeitig muss im Blut nach Abwehrstoffen gegen mögliche Allergene gesucht werden, sogenannte IgE-Antikörper. Schlussendlich sollte jeder Patient mit allergischer Rhinitis auf allergisches Asthma abgeklärt werden, am besten mit einer Lungenfunktionstestung. Weitere Erkrankungen wie die Neurodermitis oder Lebensmittelallergien sollten bei der Abklärung ebenfalls berücksichtig werden.

Vermeidung des auslösenden Allergens

Ist das ursächliche Allergen identifiziert, muss der Patient ausführlich aufgeklärt werden. Erster Schritt einer erfolgreichen Therapie ist – soweit möglich – die Vermeidung des auslösenden Allergens. Bei einer Hausstaubmilbenallergie können milbendichte Schutzbezüge für den Bettinhalt angeschafft und eine Staubsanierung des Wohnraumes durchgeführt werden. Dennoch benötigen die meisten Patienten Medikamente. Dazu verwendet man Antihistaminika in Tablettenform oder Augentropfen. Zusätzlich sind Nasensprays mit Antihistaminika und Cortison sinnvoll, die direkt auf die allergische Entzündung der Nasenschleimhaut und der Augen wirken. Die Medikamente sind in dieser Form ungefährlich und sollten konsequent und regelmässig während der Beschwerden angewendet werden.

Desensibilisierung

Zusätzlich zu dieser symptomatischen Therapie steht eine Behandlung zur Verfügung, welche bei der Ursache der allergischen Rhinitis ansetzt: Die Desensibilisierung. Eine erfolgreiche Desensibilisierung vermindert die Symptome der allergischen Rhinitis und verhindert die Entstehung weiterer Aller­gien oder eines allergischen Asthmas. Dabei wird, ähnlich wie bei einer Impfung, das für die Beschwerden verantwortliche Aller­gen in regelmässigen Abständen gegeben. Das Allergen wird entweder vom Arzt als Injektion in den Oberarm verabreicht oder als Lutschtablette beziehungsweise Tropfen­ sublingual durch den Patienten selbst eingenommen. Die Desensibilisierung wird mindestens drei Jahre lang durchgeführt, oft auch länger. Während der Desensibilisierung sind regelmässige Arztkontrollen nötig, um Nebenwirkungen zu besprechen und den Therapieerfolg abzuschätzen.

Die Adresse für Hauterkrankungen und Allergien

PD Dr. Martin Glatz

Loren-Allee 22
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