Den Blutdruck muss man viel intensiver senken

Wenn man den oberen Blutdruck auf unter 120 mm Hg senkt, werden Menschen mit einer arteriellen Hypertonie besser vor Herzerkrankungen, Schlag­­­anfall und Tod geschützt. Das zeigt der Abschlussbericht einer wegweisenden Studie.

Bluthochdruck Bild AdobeStock Urheber amixstudio
Bild: AdobeStock, Urheber: amixstudio

Die Studie mit dem Namen SPRINT – Systolic Blood Pressure Intervention Trial – hat vor 6 Jahren für Furore gesorgt. Sie kam zum Schluss, dass hoher Blutdruck viel zu lasch behandelt wird. Vor allem bei älteren Menschen begnügt man sich gewöhnlich mit oberen Werten um die 140 mm Hg. Allerdings gab es auch heftige Kritik. Eine zu starke Senkung des Blutdrucks sei für Betagte gefährlich, da sie die Durchblutung von lebenswichtigen Organen wie Hirn oder Nieren vermindere und zu vermehrten Stürzen führe.

Signifikante Reduktion von Herzinfarkten und Schlafanfällen

An der Studie nahmen fast 10’000 Erwachsene im Alter von durchschnittlich 68 Jahren teil. Sie hatten einen Blutdruck von 140/80 mm Hg, der nicht als behandlungsbedürftig angesehen wurde. Bei der Hälfte der Teilnehmer wurde der obere Blutdruck auf unter 120 gesenkt. Bei der anderen Hälfte wurde der Blutdruck bei 140 belassen. Die intensive Blutdrucksenkung verfehlte ihre Wirkung nicht. Herzinfarkte, Schlaganfälle, Herzinsuffizienz und Todesfälle wurden signifikant reduziert.

Bedenken bezüglich der Sicherheit einer aggressiven Blutdrucksenkung konnten die Studienautoren entkräften. So war die Zahl der Stürze unter der Behandlung nicht erhöht. In vielen Ländern raten die Fachgesellschaften inzwischen zu einem Zielwert von unter 130/80, sofern die Therapie gut vertragen wird.

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 15.07.2021.

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