Der beste Schutz gegen das Coronavirus

Die Fallzahlen sind jetzt schon wieder hoch. Im Herbst und Winter droht ein rasanter Anstieg. So wappnen Sie sich gegen eine zweite Welle.

Corona Bild AdobeStock Urheber R.Tavani
Bild: AdobeStock, Urheber: R.Tavani

Die Anzahl der Lebensjahre ist nicht entscheidend für das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Ausschlaggebend ist das biologische Alter. Eine sportliche 90-Jährige ist weniger gefährdet als jemand mit 70 Jahren im Pflegeheim. Lesen Sie, wie Sie Ihre Widerstandskraft gegen das heimtückische Virus verbessern können, falls es trotz aller Vorsichts- und Schutzmassnahmen zu einer Ansteckung kommt.

1. Abnehmen

Übergewicht ist das grösste Corona-Risiko. Die chronische Erkrankung, die am stärksten mit einer schweren Covid-19-Infektion im Zusammenhang steht, ist Adipositas – und zwar in einem substanziell höheren Risikoverhältnis als jede andere Erkrankung. Eine entscheidende Rolle spielen chronische Entzündungsreaktionen, die bei starkem Übergewicht auftreten. Trifft das Coronavirus auf diese Entzündungsherde, kommt es zu einem unkontrollierten Überschiessen des Immunsystems mit einem Entzündungssturm an den Innenwänden der Blutgefässe, was zu Kreislaufschock und multiplem Organversagen führen kann. Übergewicht vermeiden bzw. abbauen ist deshalb eine der wichtigsten Strategien, um schwere Covid-19-Verläufe sowie Todesfälle zu vermeiden. Nimmt man ab, verschwindet die generalisierte Gefässentzündung wieder. Das ist die gute Nachricht. So zeigen Studien, dass sich durch eine Beschränkung der Kalorienaufnahme und die richtige Auswahl von Nahrungsmitteln das Ausmass der Entzündung im Körper um mehr als ein Drittel reduzieren lässt, was dem Effekt von entzündungshemmenden Medikamenten entspricht. Je stärker die Gewichtsabnahme, desto mehr sinken im Blut die Marker für eine Entzündung und desto höher ist die Reduktion des Risikos für Arteriosklerose und schwere Covid-19-Verläufe.

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2. Gesundheitstraining

Körperliches Training ist wie eine Impfung für das Immunsystem. Sowohl die Bildung von Abwehrzellen wie auch die von Antikörpern werden stimuliert. Eine systematische Überprüfung von 15 wissenschaftlichen Studien ergab, dass körperliches Training die meisten Immunmarker verbessert. Eine zentrale Rolle spielt vor allem die Eigenregulation des Immunsystems. Neue Erreger provozieren Immunreaktionen, die in erster Linie dazu dienen, die Viren zu bekämpfen. Im Normalfall wird durch die Mechanismen der Eigenregulation sichergestellt, dass diese Reaktion nicht überschiesst. Tut sie das doch, ist der ganze Organismus überlastet, was gerade bei einer Covid-19-Infektion verheerend ist. Studien haben belegt, dass durch eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit auch die Prozesse der Eigenregulation optimiert werden. Mediziner raten deshalb dringend, dass auch bislang nicht oder wenig körperlich aktive Personen ein regelmässiges Training starten sollten. Das Infektionsrisiko wird dadurch nicht verringert. Das Coronavirus trifft fitte und weniger fitte Menschen gleichermassen. Aber die Verläufe sind total unterschiedlich.

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3. Vitamin D

Vitamin D spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem. Es hemmt die Entzündungsreaktionen und stimuliert die Abwehrmechanismen gegen Infektionen durch Viren und Bakterien, was zu einer Reduktion von Atemwegserkrankungen führt. Es ist deshalb ratsam, sich zusätzlich 800 IE pro Tag zuzuführen, zumal man weiss, dass jede zweite Person im Winter und Frühling einen Vitamin-D-Mangel hat.

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4. Grippeimpfung

Eine zweite Welle von Coronavirus-Ansteckungen könnte in der kalten Jahreszeit mit der regulären Grippewelle zusammenfallen und noch verheerender werden als die erste. Behörden und Experten weltweit rufen dazu auf, sich rechtzeitig vor dem kommenden Winter gegen die Grippe impfen zu lassen. Bis 20 Prozent der Bevölkerung infizieren sich jedes Jahr mit dem Grippevirus. Bei schweren Ausbrüchen können in der Schweiz bis 1000 oder mehr Menschen sterben. Gegen Grippe impfen lassen sollten sich nicht nur Menschen über 60, Chronischkranke und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen sowie ihre Betreuungs- und Kontaktpersonen, sondern die breite Bevölkerung, inklusive Kinder ab dem 6. Monat. Nicht nur, weil eine Grippe sie schwer treffen kann, sondern weil sie oft Überträger der Influenzaviren sind und den Erreger mit nach Hause bringen. Die Erfahrungen zeigen, dass die Krankheitszahlen explodieren, sobald eine Grippeepidemie die Schulen erreicht.

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5. Abstands- und Hygieneregeln

Den wirksamsten Schutz bieten die bekannten einfachen Verhaltensregeln im Alltag. Abstand oder Maske. Gründlich Hände waschen und wenn nicht möglich desinfizieren. Richtig husten und niesen, bei Symptomen zu Hause bleiben. Machen Sie den Coronavirus-Check auf www.bag-coronavirus.ch oder rufen Sie eine Ärztin oder einen Arzt an.

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 17.09.2020.

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