Der Chlaus mit dem Strumpf

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Thomas Oberholzer ist seit 28 Jahren als Samichlaus unterwegs. Letztes Jahr hatte er neben dem Schmutzli erstmals auch James dabei.

James ist nicht sein Esel. James schultert auch nicht den Jutesack und James trägt keine Rute im Gepäck. Im Gegenteil: James lässt sich tragen, denn James ist der neue medizinische Kompressionsstrumpf von Thomas Oberholzer. Klasse 2, damit die Unterschenkel auch richtig kräftig ummantelt und die Venen entlastet werden. Denn Thomas Oberholzer hat gemerkt: Manchmal kribbelt’s so komisch in seinen Waden. Nicht nur in der Adventszeit, wenn er im roten Mantel und mit weissem Bart von Tür zu Tür unterwegs ist. «Meine Lebenspartnerin hat auch schon bemerkt, dass ich da ein paar sichtbare Krampfadern habe. Wehgetan haben die bisher nicht. Und ich bin sportlich sehr aktiv, weshalb ich mir wenig Gedanken gemacht habe. Doch wenn ich es mir recht überlege: In unserer Familie sind Krampfadern gar nicht so selten. Schon meine Grossmutter litt darunter und auch meine Schwester ist nicht verschont geblieben.»

Kilometer um Kilometer legt der 42-Jährige aus dem Zürcher Oberland jedes Jahr zu Fuss im Chlausgewand zurück. Da kommt einiges zusammen, obwohl moderne Chläuse auch viel mit dem Auto unterwegs sind. Sein müssen, denn wegen des Internets kommen die Bestellungen von überall her. Für seine Krampfadern ist Bewegung eigentlich gut, denn kräftige Muskeln helfen beim Rücktransport des venösen Blutes in Richtung Herz. Trotzdem spürt er nach einem langen Chlaus-Tag die Schwere in seinen Beinen. Das Stehen in den warmen Stuben strengt mit der Zeit eben doch an. «Ich freue mich dieses Jahr ganz besonders auf die Samichlaus-Tage», sagt Thomas Oberholzer. Schon beim Probelaufen habe sich der Strumpf sehr angenehm angefühlt. «Erst hatte ich das Gefühl, mein Bein werde etwas kühl. Doch schon nach wenigen Schritten im Wald war alles wunderbar.»

Mit 14 Jahren war Thomas Oberholzer erstmals an der Seite seines Vaters als Samichlaus unterwegs. Warum der ganze Aufwand? «Das hat mir mein Vater so vererbt. Leidenschaft für die leuchtenden Kinderaugen, ihre Faszination, ihr Respekt. Manchmal ist es mehr Schalk, häufig ein wenig Angst, am Schluss aber immer Erleichterung und Freude.» Dennoch habe sich in den letzten Jahren einiges verändert. Die Kinder seien vorlaut geworden. «Kein Wunder», so der Samichlaus. «Viele Eltern gehen sehr lieblich mit ihrem Nachwuchs um. Ich denke, dass ein bisschen mehr Strenge in der Erziehung nicht schaden könnte.» Der Schmusekurs vergangener Jahre habe seine Spuren hinterlassen. «Die Eltern kritisieren weniger. Einmal bin ich entnervt aufgestanden und habe den Besuch abgebrochen. Die Kinder versuchten mit unter den Augen der lachenden Eltern den Bart abzureissen. Da sagte ich, es könne bei solchen Vorbildern ja nicht viel herauskommen und bin gegangen.»

Generell sei die erzieherische Strenge in den letzten 28 Jahren kleiner geworden, dafür die Geschenke umso grösser. Manche Päckli würden nicht einmal mehr in den Chlaussack passen. «Die Zeiten von Nüssen, Mandarinen, Lebkuchen und Schoggitalern sind fast vorbei. Und wenn, dann werden die Säckli nicht mehr selber befüllt, sondern irgendwo gekauft.» Ein Lob hat der Samichlaus aber auch parat, nämlich für die Darbietungen der Kinder: «Die heutigen Gedichte sind anspruchsvoller geworden. Vor allem die Mädchen üben lange Verse ein und singen häufig auch ein schönes Weihnachtslied vor. Dann leuchten sogar die Augen des Samichlaus’.»

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