Der Glaubenskrieg um 5G

Der neue Mobilfunkstandard 5G ist für unsere Zukunft, unsere Wirtschaft und die digitale Transformation von eminenter Bedeutung, sagen die einen. 5G ist ein Risiko für unsere Gesundheit, die anderen. Also bloss eine Fortsetzung des Glaubenskrieges?

Handystrahlen
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Mit der fünften Generation von Mobilfunk lassen sich noch mehr Daten noch schneller drahtlos übertragen und mit viel geringerer Verzögerung als bisher. Sie wird deshalb als Schlüsseltechnologie für unsere Gesellschaft und Industrie gepriesen, will sie wettbewerbsfähig bleiben.

Auch in der Schweiz wird mit Hochdruck daran gearbeitet, das 5G-Netz zu installieren. Die Swisscom betont, sie befasse sich intensiv mit der Thematik Strahlung und Gesundheit. Die neuste Mobilfunkgeneration nutze elektromagnetische Felder hoher Frequenz und unterscheide sich damit nicht grundsätzlich von älteren Technologien. Auch werde 5G vorerst in den gleichen Frequenzbereichen betrieben. Die Tausenden von Studien zeigten keine Gefährdung unterhalb der aktuellen Grenzwerte. Sie seien in der Schweiz zehn Mal strenger als im umliegenden Europa. Zudem gelten striktere Mess- und Bewertungsmethoden für Mobilfunkantennen.

Sorgen wegen dem Umstieg

Dennoch machen sich viele Menschen wegen dem Umstieg auf 5G Sorgen oder fordern gar ein Moratorium. Ist das sinnvoll? Auch bei den kommenden Frequenzen von 5G handelt es sich um elektromagnetische und nicht um ionisierende Strahlung. Die Energie der Radiowellen ist zu gering, als dass sie in unserem Körper chemische Änderungen oder sogar Erbgutschäden auslösen könnte. Ein Handy oder ein Smartphone am Ohr kann zwar eine lokale Erwärmung erzeugen, sie ist jedoch mit 0,1 bis 0,2 Grad äusserst minimal. Abgesehen von dieser thermischen Wirkung lassen sich keine anderen Effekte eindeutig nachweisen. Dennoch fehle der Beweis für eine völlige Unbedenklichkeit, monieren die Kritiker.

Bis heute konnte weltweit keine konsistente Zunahme von Hirntumoren im Zusammenhang mit Mobiltelefonen festgestellt werden. Dennoch empfiehlt die Krebsliga einen zurückhaltenden Umgang mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern und beim Telefonieren eine Freisprecheinrichtung zu benutzen, Telefonate kurz zu halten oder SMS zu schreiben. Denn rund 90 Prozent der Mobilfunkstrahlung, der wir im Alltag ausgesetzt sind, entstammen dem eigenen Smartphone.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 16.05.2019.

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