Wir leben in einer von verführerischen Nahrungsmitteln übersättigten Welt. Und wir haben immer Hunger. Schlimmer noch, wir haben gelernt, dass jedes Gefühl von Hunger sofort gestillt werden muss. Das beruhigt nicht nur den Hunger, sondern auch die tiefe innere Sehnsucht.
Permanentes Überangebot hat Folgen
Das schier unstillbare Verlangen nach Nahrung und das permanente Überangebot an billigen, meist hochkalorischen Nahrungsmitteln haben Folgen. Von morgens bis abends drehen sich bei vielen Menschen die Gedanken nur noch ums Essen. Der ewige Gluscht und das ständige Bedürfnis, immer etwas essen zu müssen, werden zur grossen Stolperfalle, wenn man abnehmen will.
Doch dem übermächtigen Gefühl, auf einmal riesigen Hunger zu haben, obwohl man eigentlich gar nichts essen möchte, ist niemand hilflos ausgeliefert. Niemand muss tatenlos zusehen, wie er wieder versagt, um sich danach wieder selbst zu hassen oder selbst zu bemitleiden. Niemand muss hinnehmen, dass das Gedankenkarussell sich zwanghaft dreht.
Gedankenstopp und Neukonditionierung
Hier hilft der Trick mit dem Gedankenstopp. Die Technik wurde in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt, um sich wiederholende, belastende und oder sogar zwanghafte Gedanken unterbrechen zu können. Der unerwünschte Gedankengang wird vom Betroffenen selber durch ein lautes „Stopp“ gekappt. Durch eine Neukonditionierung kommt es bald zu einem Rückgang der störenden Gedanken.
So geht’s:
- Machen Sie sich negative Gedanken bewusst. Taucht ein negativer Gedanke auf, atmen Sie tief durch und sagen Sie „Stopp!“. Schon wenige Atemzüge wirken beruhigend.
- Wenn Sie sich in einem Karussell von Gedanken ans Essen befinden, sagen Sie ebenfalls „Stopp!“ oder „Nein, das will ich nicht!“. Diesen Satz können Sie laut sagen, aber genauso gut nur innerlich denken.
- Schlagen Sie mit der Handfläche auf einen Tisch oder gegen die nächst erreichbare Tür oder Wand und sagen Sie dazu laut „Stopp!“.
- So können Sie Ihre Gedankenspirale oder den übermächtigen Gluscht unterbrechen und Ihre Aufmerksamkeit auf etwas Anderes lenken.
- Holen die unliebsamen Gedanken Sie nach einer gewissen Zeit wieder ein, machen Sie dasselbe nochmals.
- Finden Sie heraus, was Ihnen persönlich die grösste Entlastung bringt.
- Sie können auch nur in die Hände klatschen, um ungute Gedanken zu stoppen.
- Oder Sie geben Ihren Gedanken Befehle wie ein Schiedsrichter beim Tennis: Quiet please!“
- Sehr hilfreich kann es sein, Gedanken oder dem Verlangen nach Essen einfach davon zu laufen, und zwar wörtlich.
- Man kann auch ein Stopp-Schild bei sich tragen, zum Beispiel als Talisman im Portemonnaie. Wann immer Sie ein Gedanke fertigmachen will, schauen Sie darauf.
- Diese Methoden wirken durch das regelmässige Wiederholen. Irgendwann reicht schon die Vorstellung, auf den Tisch oder gegen die Wand zu hauen, um den inneren Frieden wieder her zu stellen.
- Es kommt darauf an, einen negativen oder zwanghaften Gedanken möglichst früh abzubrechen, bevor er sich breitmachen kann.
- In der Regel vergehen Gedanken ans Essen und der Gluscht sehr rasch wieder, wenn man ihnen nicht augenblicklich nachgibt. Sie sind kein ewiges Gefühl.
Fazit:
Gedankenstopp ist eine Wunderwaffe zum Abnehmen, wenn man ihn konsequent und möglichst früh einsetzt, statt Essensgelüsten und falschem Hunger ständig zu erliegen.