Der Slalom und die Mikronährstoffe

Ramon Zenhäusern 522 cut

Er umkurvt die Slalomstangen wie kein anderer, lässt seine Gegner am liebsten links liegen. Doch an seinen Mikronährstoffen führt für Slalom-Ass Ramon Zenhäusern kein Weg vorbei. «Schon als Juniorenfahrer habe ich gemerkt, dass ich bei Krämpfen Magnesium nehmen muss. Oder bei Erkältungen oder Grippe genügend Vitamin C und Zink. Heute analysieren die Experten mein Blut zwei Mal im Jahr. Danach bekomme ich eine persönliche Mischung. Ich schwöre auf Burgerstein Sport. Da hat es alles drin, was ich brauche. Magnesium, Calcium und Vitamin D zum Beispiel tragen zur Erhaltung einer normalen Muskelfunktion bei. Vitamin C, E, Selen und Zink schützen meine Zellen vor oxidativem Stress. Die Vitamine B1, B2, B6, B12, Niacin, Pantothensäure, Folsäure sowie Calcium, Magnesium und Eisen unterstützen meinen Energiestoffwechsel. Einige Sachen weiss ich aus der Literatur, andere Dinge haben mir die Ärzte gesagt. Und ich spüre, dass es mir guttut.»

Lange vor Wettkampfbeginn

Die Mikronährstoffe nimmt Ramon Zenhäusern lange vor Wettkampfbeginn. «Schon im Training höre ich instinktiv auf meinen Körper und spiele ein wenig mit den verschiedenen Mikronährstoffen. Wenn ich am Abend zu viel Säure in den Beinen habe, nehme ich zwei Magnesium-Tabletten. Ich schütze mich auch vor Krankheiten, nehme Immunvital mit den Vitaminen B6, B12, C und D sowie den Spurenelementen Zink und Selen, die mein Immunsystem stärken. Das ist enorm wichtig für mich, denn eine Ansteckung mit Grippe oder Corona würde mir die ganze Saison zerstören. Gerade im Januar, wenn wichtige Rennen anstehen. Ich bin wirklich dankbar, dass es solche Produkte gibt.»

Zwei Meter sind eine Herausforderung

Nicht erst seit seinen Erfolgen sieht der 28-Jährige aus Bürchen VS die Welt von oben. Zwei Meter und zwei Zentimeter gross ist der Walliser, vom Scheitel bis zur Sohle. Viele zweifelten daran, dass man mit dieser Grösse im Slalom erfolgreich sein könne. Auch sonst sind zwei Meter zwei eine Herausforderung. «Alles ist mir zu klein. Überall muss ich mich bücken. Bei jedem Gespräch im Stehen blicke ich nach unten. Ich komme den Leuten gerne entgegen, aber für meinen Rücken und Nacken ist das auf die Dauer nicht gut», sagt er.

Durchbeissen ist nicht immer gut

Verspannungen lösen, dehnen, geschmeidig bleiben. Das ist für Ramon Zenhäusern elementar. «Mein Körper ist mein wichtigstes Gut», sagt er. «Auch wenn der Kopf noch so hoch hinaus will. Ohne Körper geht gar nichts. Ich spüre ganz genau, wann und wo es zwickt. Früher habe ich auf solche Signale kaum Rücksicht genommen, habe trotz Schmerzen weitertrainiert, weil ich dem Konditionstrainer Eindruck machen wollte. Doch Durchbeissen ist nicht immer gut. Mein Rücken war nach diesem Einsatz eine Woche komplett zu, an weitere Trainingseinheiten nicht zu denken. Jetzt weiss ich, dass sich der Körper nicht austricksen lässt. Man muss auf ihn hören, kleine Hinweise ernst nehmen. Von aussen sieht man das nicht, aber von innen. Regeneration gehört zu jedem Training, egal ob Spitzen- oder Hobbysportler.»

Genug Schlaf, Yoga, Blackroll und Regeneration

Schlafen ist für Ramon Zenhäusern die beste Erholung. Mindestens acht Stunden, lieber zehn. Auch Yoga und Mobilisationsübungen helfen, geschmeidig zu bleiben. Blackroll am Abend und passive Regeneration im Whirlpool oder in der Sauna. Und der Blick auf die Ernährung. «Ich esse kaum Pommes frites oder Weissbrot, achte auf ein optimales Gleichgewicht von lange sättigenden Kohlenhydraten, Eiweissen und guten Fetten. Bei der intensiven Saisonvorbereitung auf dem Gletscher in Saas Fee verbrauche ich extrem viele Kalorien. Ich nehme zwischendurch Protein-Shakes, weil ich in der kurzen Zeit gar nicht so viel essen kann wie ich brauche. Am Renntag selber bringe ich kaum einen Bissen runter. Die Speicher fülle ich deshalb immer vor den Wettkämpfen.»

Langeweile vor dem Start

Am meisten freut sich Ramon Zenhäusern auf die Schweizer Rennen in Adelboden und Wengen. Da möchte er noch mehr imponieren. «Es ist ein super Gefühl im Starthäuschen. Damit ich in diesem Moment die maximale Leistung abrufen kann, muss ich mich vorher gut erholen. Zwei Tage vor dem Rennen gehe ich nicht mehr auf die Skier, und die letzten Stunden vor dem Start langweile ich mich im Hotel. Das mache ich ganz bewusst, damit ich am Hang einen Exploit habe.»

Er klopft sich kurz vor dem Start auf die Brust und macht seinen typischen Brunstschrei. «Dann bin ich wie ein Tier vor dem Sprung und könnte Bäume ausreissen. Früher habe ich das Feld gerne von hinten aufgerollt, wenn ich nach dem ersten Lauf Vierter war und aufs Podest wollte. Heute macht es mir nichts aus, dem Druck als Führender standzuhalten. Im Gegenteil! Ich liebe das kribbelnde Gefühl, wenn ich am Ende des zweiten Laufes als letzter Starter um den Sieg fahre.»