Die 5 kapitalen Corona-Fehler der Schweiz

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Reden wir nicht lange um den heissen Brei herum, sondern machen wir es kurz und bündig. Und vor allem, nennen wir die Dinge beim Namen, auch wenn es manchmal weh tut, selbstkritisch zu sein: Die Schwierigkeiten, in denen wir uns nun befinden, haben wir uns selber eingebrockt, Omikron hin oder her.

Die Lüge mit den Masken

Mister Corona in Ehren, doch dass uns Daniel Koch wochenlang erzählt hat, die Bevölkerung könne sich mit Masken nicht wirksam gegen das Virus schützen, ist schlichtweg nicht wahr. Weshalb trägt denn das ganze OP-Personal auf der ganzen Welt Masken? Und weshalb fiel schon zwei Mal hintereinander die Grippewelle aus? Mittlerweile tragen wir alle Masken, die einen recht, die anderen schlecht. Doch auf die Idee, dass es angesichts der rasenden Verbreitung von Omikron langsam an der Zeit wäre, auf die ungleich wirksameren FFP2-Masken zu wechseln, kommt von den Entscheidungsträgern niemand. Zur aller Beruhigung sei gesagt, auch mit FFP2-Masken lässt sich ungehindert geistig arbeiten, wie Studien zeigen.

Die Kinder sind nicht Treiber der Pandemie

Und Schulschliessungen gilt es unter allen Umständen zu vermeiden. Wir erinnern uns noch gut an diese gebetsmühlenartig vorgetragenen Sprüche. Mittlerweile explodieren die Fallzahlen insbesondere bei den Schulkindern im Alter von 6 bis 11 Jahren. Sie bringen das Virus massenhaft nach Hause und stecken ihr Umfeld an. Jetzt schicken immer mehr Kantone und Gemeinden die Kinder eine Woche früher in die Weihnachtsferien. Oder ganze Schulhäuser gehen in Quarantäne. Die Schutzmassnahmen in den Schulen sind ein einziges Chaos. Lehrerverbände schlagen Alarm.

Eine lahme Impfkampagne ohne zündende Ideen

Beim Impfen belegt die Schweiz im europäischen Vergleich einen der letzten Plätze. Das rächt sich. Im vergangenen Sommer füllten ungeimpfte Ferienrückkehrer die Intensivstationen. Und jetzt kämpfen die Spitäler mit der Triage, bevor es mit der Omikron-Welle überhaupt richtig losgeht. Bisher gab es keine wirklich guten Ideen, wie man die Menschen in den impfkritischen Inner- und Ostschweizer Kantonen gewinnt. Und dann die Impfoffensive: In bloss einer Woche kann man niemand überzeugen, die Konzerttournee war eine Verschwendung von Steuergeldern. Man muss den Leuten die nackte Wahrheit zeigen. Warum kommt beim Schweizer Fernsehen keiner auf die Idee, über den heldenhaften Kampf auf den Intensivstationen um Leben und Tod eine Serie zu drehen? Die Bilder würden niemanden gleichgültig lassen. Und es bräuchte mehr Schlüsselfiguren der Gesellschaft wie Albert Rösti, die dieses Elend mit eigenen Augen gesehen haben.

Der grosse Irrtum mit dem Booster

Bis vor kurzem hiess es von höchster Stelle, die breite Bevölkerung brauche keinen Booster. Dabei zeigte sich schon bald, dass der Schutz vor schweren Verläufen und Tod schon wenige Monate nach der doppelten Impfung stark abnimmt. Israel konnte mit einer breiten Boosterkampagne die vierte Welle im September brechen. Und in England versucht man jetzt dasselbe mit Omikron in einem beispiellosen Gewaltakt. In der Schweiz ging das Boostern so schleppend voran, dass selbst Alain Berset, sonst die Ruhe in Person, nervös wurde. Und bis heute beharrte man erst noch auf der Frist von 6 Monaten, was wissenschaftlich völliger Unsinn ist.

Wir lernen nichts aus den Fehlern

Das ist der schlimmste aller Fehler. Ein Kind verbrennt sich normalerweise nur einmal die Finger. Und was tun wir? Wir laufen in jeder Welle dem Virus traumwandelnd ins Messer. Sind wir zu naiv, zu selbstsicher oder einfach zu doof, um aus Fehlern zu lernen? Trotz rekordhohen Ansteckungszahlen werden Masken vielerorts nur schlampig getragen. Schulen werden massenhaft durchseucht. Noch immer gibt es weit über eine Million Ungeimpfte. Und geboostert wurde lange nur halbherzig, obwohl jeder Pieks im tödlichen Wettlauf gegen das Virus zählt.

Oh Gott, wenn das nur gut kommt!