Die besten Wickel bei Erkältungen

Hausmittel statt Medikamente. Wer unter Husten, Schnupfen oder Fieber leidet, sollte es mit Wickel versuchen. Das geht ganz einfach.

Wickel Kartoffeln Bild AdobeStock Urheber Franco Deriu
Bild: AdobeStock, Urheber: Franco Deriu

Schon wieder eine Tablette einnehmen? Das ist nicht immer nötig. Vor allem, wenn man Erkältungssymptome lindern möchte. Mit einem Blick in den Küchenschrank ist es schon fast getan: Denn Kartoffeln, Quark und Leinsamen eignen sich bestens, um einen wohltuenden Wickel zu machen. Obwohl die Wirksamkeit wissenschaftlich wenig untersucht wurde, basieren die Empfehlungen auf jahrelangen Beobachtungen. Hier ein paar einfache Anleitungen.

Kartoffeln gegen Husten

Bei festsitzendem Husten hilft ein Wickel aus warmen Kartoffeln.

Anleitung

Ein bis zwei Kartoffeln kochen (etwa 20 Minuten lang) und diese auf ein Haushaltspapier legen. Dort lässt man sie zuerst etwas abkühlen und zerdrückt die weichen Knollen mit einer Gabel. Dann ein Päckli daraus machen und in Stofftücher einwickeln. Bevor man die Kompresse auflegt, sollte man sie zehn Sekunden aufs eigene Handgelenk legen, um die Temperatur zu testen. Erst wenn es angenehm warm und nicht mehr heiss ist, kann man den Wickel auf die Brust des Patienten oder der Patientin legen. Dort bleibt er so lange, wie es angenehm ist. Der Vorteil von Kartoffeln ist, dass sie Wärme lange speichern. Das erweitert die Gefässe und verbessert die Durchblutung. Auf diese Weise entspannen sich die Muskeln, Schmerzen werden gelindert und der Schleim kann sich lösen. Hilft übrigens auch bei Heiserkeit.

Leinsamen gegen Schnupfen und verstopfte Nebenhöhlen

Durch die feuchte Wärme fördern Kompressen mit Leinsamen die Durchblutung und lösen hartnäckigen Schleim. Weil sie besonders mild sind, eignen sie sich auch gut für Kleinkinder und empfindliche Personen.

Anleitung

Für einen Wickel rechnet man etwa 1 EL Leinsamen. Diese kocht man jeweils mit der doppelten Menge Wasser auf. Weil man die Kompresse mehrmals austauschen sollte, lohnt es sich, gleich eine gute Menge der warmen Leinsamen vorzubereiten. Den heissen Brei streicht man etwa fingerdick auf ein Tuch und faltet ihn als Kompresse. Dann macht man, wie beim Kartoffelwickel, den Wärmetest am inneren Handgelenk. Erst wenn es während zehn Sekunden angenehm warm ist, kann man das Päckli auf die Stirn legen. Wer möchte, bedeckt den Wickel zusätzlich mit einem Woll- oder Seidentuch. Dann lässt man ihn so lange einwirken, wie er warm ist. Nach etwa zehn Minuten sollte man ihn deshalb erneuern. Länger als eine Stunde, sollte der gesamte Vorgang jedoch nicht dauern.

Quark gegen Halsweh

Quark kühlt nicht nur, er soll wegen den enthaltenen Milchsäurebakterien auch Entzündungen hemmen. Zudem wirkt er durch die feuchte Kälte kühlend, schmerzlindernd, fiebersenkend und abschwellend.

Anleitung

Für einen Wickel braucht es etwa 250 bis 500 Gramm Quark. Die Fettstufe ist unbedeutend. Den Quark fingerdick auf ein Tuch streichen und den Stoff danach zusammenfalten. Danach um den Hals legen und etwa 20 bis 40 Minuten einwirken lassen. Nach dem Entfernen, die Haut mit lauwarmem Wasser abwaschen und sich genügend Ruhe gönnen – am besten warm eingepackt unter der Bettdecke.

Vorsicht: Wer durch den kühlenden Wickel Schüttelfrost bekommt oder stark friert, sollte den Wickel entfernen.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 02.02.2023.

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