Die Blutsauger lauern direkt vor der Haustür

Zecke Borreliose Bild: fotolia.de, Urheber: Smileus

Der Klimawandel hat die Zecke zu einer ganzjährigen Gefahr gemacht. Untersuchungen in Deutschland und in der Schweiz zeigen, dass die fiesen Krabbeltiere bereits zur Weihnachtszeit aktiv sind. Wir sind es nicht gewohnt, in den kälteren Monaten mit Zeckenbissen zu rechnen und schützen uns nicht entsprechend. Selbst Ärzte achten ausserhalb der Sommermonate nicht auf Symptome der gefährlichen Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME, die durch Zecken übertragen wird.

In Gärten und am Waldrand

Die Menschen wägen sich im eigenen Garten in trügerischer Sicherheit. Zu Unrecht. Wer aus der Haustür tritt, steht im Lebensraum der Zecken. Deutsche Parasitologen konnten in 60 von 100 Gärten Zecken nachweisen. In einigen Gärten fanden sich sogar bis zu 800 Tiere. Die Blutsauger tauchen in verwilderten Gärten am Waldrand ebenso auf wie in Schrebergärten oder gepflegten Stadtgärten. Ein nahegelegener Wald und hohes Gras begünstigen zwar ihr Vorkommen, sind aber keinesfalls Voraussetzung.

Immer stärkere geografische Verbreitung

Neben der Klimaveränderung gibt es einen weiteren Grund, warum die Spinnentiere immer häufiger im Stadtgebiet anzutreffen sind. Sie werden über Vögel, Wild- und Haustiere eingeschleppt. Zecken sind mittlerweile nicht nur das ganze Jahr aktiv, sondern verbreiten sich auch geografisch immer stärker aus.

Zecken übertragen vor allem Borreliose-Bakterien und das FSME-Virus, welches das menschliche Nervensystem angreift. Gegen das FSME-Virus kann man sich impfen lassen. Im Schnitt sterben in der Schweiz zwei Menschen pro Jahr an FSME. Gegen die Lyme-Borreliose gibt es keinen Impfstoff. Die Krankheit kann, wenn man sie rechtzeitig erkennt, mit Antibiotika behandelt werden. Bleibt sie unentdeckt, können chronische Gelenkschmerzen und Hautveränderungen auftreten. Alle Zahlen sind in der Schweiz steigend, sowohl jene der meldepflichtigen FSME-Erkrankungen als auch die der Borreliose-Fälle.