Die Dickmacher-Gene

Aeschbacher-Diät Lektion 20. Können viele Menschen wegen ihren Genen nicht abnehmen?

Mutter Tochter

„Wie die Mutter so die Tochter“ – „Wie der Vater so der Sohn“, hörten bestimmt auch Sie im Volksmund. Sehr oft ähneln Kinder tatsächlich in vielen Belangen ihren Eltern. Der Grund liegt in den Genen. Sie haben einen grossen Einfluss, ob jemand dick wird oder nicht. Die Forscher schätzen, dass die genetische Veranlagung 20 bis 60 Prozent ausmacht. Deshalb höre ich oft: „Das Übergewicht liegt bei uns einfach in der Familie.“

Ist das tatsächlich so? Sind wir bloss Opfer unserer Gene? Sind übergewichtige Menschen einfach arme, bemitleidenswerte Geschöpfe, die nichts für ihre Krankheit können? So argumentieren Ärzte und Stoffwechselspezialisten immer wieder. Ich vermute, weil es einfacher und vor allem gewinnbringender ist, übergewichtige Menschen mit Medikamenten zu behandeln oder sie mit einem Magenbypass zu versorgen statt sie mit Engagement und Geduld für ein gesünderes Leben zu gewinnen.

Ich habe es in der Hand

Ich wollte es keinesfalls so weit kommen lassen, in der Hand eines Chirurgen zu landen. Wohl erbte ich bestimmte dickmachende Gene. Für mich war das aber kein Anlass, mich in mein dickes Schicksal zu fügen. Ich merkte rasch, dass ich es in der Hand habe, ob sich meine Gene manifestieren oder nicht. In erster Linie ist Übergewicht nämlich ein gesellschaftliches Problem, weil das Überangebot an kalorienreichen Nahrungsmitteln und Bewegungsmangel schon Kinder Tag für Tag begleiten.

Ich sage es so: Die Neigung zu Übergewicht ist vererbt. Doch mein Lebensstil bestimmt, wie sich das auswirkt. Ich habe mich intensiv mit diesem Thema befasst. Etwas ist mir dabei besonders klar geworden: Menschen, die eine ungünstige Veranlagung haben, können mit viel Bewegung den Einfluss ihrer Gene massiv abschwächen. Das zeigen umfangreiche wissenschaftliche Studien.

So geht’s:

  • Wir sind für ein Leben im Nahrungsmittelüberfluss genetisch einfach nicht vorbereitet.
  • Weil sich unsere Gene in den letzten Jahrzehnten praktisch nicht verändert haben, sind es die Lebensumstände, die uns  dick machen.
  • Eine wichtige Ursache für das grassierende Übergewicht sind energiedichte Nahrungsmittel. Das heisst alle Arten von Snacks, Süssigkeiten und die meisten Fertigprodukte.
  • Der Konsum von Fertigprodukten weist viel höhere Zuwachsraten auf als jener von Frischprodukten.
  • Menschen, die viel Fertigprodukte essen, haben die grösste Gewichtszunahme.
  • Rund die Hälfte der Gewichtszunahme in der westlichen Welt ist auf Billignahrungsmittel zurückzuführen.
  • Die anderen 50 Prozent auf Bewegungsmangel.
  • Wer eine familiäre Belastung mit Übergewicht hat, sollte umso mehr Gewicht auf ein bewegtes Leben legen.
  • Jeden Tag eine halbe Stunde Bewegung killt die Dickmacher-Gene.
  • Die Gene müssen sehr oft als Ausrede herhalten, wenn jemand in seinem Leben nichts ändern will.

Fazit:

Die Gene können wir nicht verändern, unser Verhalten allerdings schon. Fangen wir noch heute damit an!

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 09.01.2014.

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