Kleine Gesten erhalten die Freundschaft – Berührungen erhalten die Beziehung. Zumindest sorgen sie dafür, dass sich Paare wohler fühlen. Deutsche Wissenschaftler untersuchten mittels Befragung und Messung des Stresshormons Cortisol, ob das auch auf ältere Menschen zutrifft. «Die Ergebnisse unserer Studie legen nahe, dass bereits kleine Formen des Körperkontakts, sei es eine Berührung, eine Umarmung, oder ein Kuss, im Alltag wichtig für das Wohlbefinden sind», sagt Erstautorin Karolina Kolodziejczak von der Humboldt-Universität in Berlin.
Umarmungen und Küsse bauen Stress ab
Spannend ist, dass ältere Männer und Frauen unterschiedlich auf Berührungen reagieren. Zwar lösen sie bei beiden gute Gefühle aus, aber nur bei den Männern sank der Cortisolspiegel merklich. Leider berühren Paare einander im Alltag immer seltener, je länger sie zusammenleben. Die meisten umarmen den Partner nur noch alle paar Tage, wie Untersuchungen zeigten.
Fehlender Körperkontakt macht krank
Ein Grossteil der heutigen Erkrankungen ist die Folge von Vereinsamung, Berührungs- und Körperlosigkeit. Das überrascht nicht. Zum einen nimmt die Bereitschaft ab, Beziehungen einzugehen, und anderseits verlagert sich unser Leben mehr und mehr in die virtuelle und damit körperlose Welt. Laut Studien kann Handauflegen sogar Depressionen lindern. Ängste und Schmerzen verblassen. Regelmässige Umarmungen sollen das Immunsystem stärken und machen weniger anfällig für Erkältungsviren. Patienten nehmen ihre Medikamente eher ein, wenn der Arzt sie bei der Verschreibung kurz am Unterarm berührt hat.
Haustiere für Singles
Was, wenn man keinen Partner hat? Untersuchungen zeigten, dass auch das Streicheln von Hunden und Katzen zu Endorphin-Ausschüttung führt und Stress abbaut. Deshalb funktioniert die Symbiose zwischen Tier und Mensch so gut.