Jeden Tag hat Dr. Monika Renz mit Kranken und deren Angehörigen zu tun. Als Leiterin der Psychoonkologie am Kantonsspital St. Gallen erlebt sie, dass sich viele nach Gottverbundenheit und Frieden sehnen. Gläubige, aber auch viele, die aus Kirchen und Institutionen ausgetreten sind. «Leider können sie sich die Bibel aber nicht mehr zumuten. Die Erzählungen sind zu lange, die Schrift ist zu klein, viele Nebenstellen interessieren nicht und hinterlassen einen Eindruck von Gewalt», erklärt die Psychotherapeutin.

Ausgewählte und gekürzte Texte
Mit der Krankenbibel hat Monika Renz daher eine Bibel in Kurzform verfasst, die einfacher zu lesen ist. Sie enthält ausgewählte und teils auch gekürzte Texte aus dem Alten und Neuen Testament. Sie zeigen uns den inneren Reifungsweg biblischer Personen und fragen, wie dieser auch für unsere Selbstwerdung bedeutsam ist. Zudem erfahren wir, was unsere Gottesbilder prägte. Es wird immer der mystische Blick auf die Erzählungen betont. Im Zentrum steht, was Menschen wie Abraham, Mose, Hiob oder auch Maria und Josef mit Gott erfahren haben.
Für Kranke und Gesunde
Das Buch ist sehr interessant und anschaulich gestaltet. Die lesefreundliche Schrift und Bilder von Mosaiken aus der Kathedrale Santa Maria Nuova in Monreale und der Cappella Palatina in Palermo laden zum Meditieren ein. «Mein Buch ist nicht nur für Kranke geschrieben, sondern für alle suchenden Menschen, auch Gesunde.»
Monika Renz
Krankenbibel
Sich selbst und Gott finden
Verlag Herder, ISBN 978-3-451-39106-4