Die neue Herzklappe ist ein Wunder

Herzklappe

Die Augen von Ernst Spalinger, 81, leuchten, wenn er von seiner früheren Arbeit als Gärtnermeister erzählt. Zusammen mit seiner Frau Monica hat er sich den Traum vom eigenen Geschäft erfüllt. Sie machte das Büro und hielt ihm den Rücken frei. Er baute Gartenanlagen und kümmerte sich um deren Unterhalt. Speziell die Gärten von Villen hatten es ihm angetan. «Diese grosszügigen Anlagen mit ihren altehrwürdigen Bäumen haben eine ganz besondere Aura.»

Die Augen von Ernst Spalinger leuchten aber auch, wenn er von seinem Herz erzählt. Ein Herz, das eigentlich nicht sein eigenes ist. Eines, das ihm 1996 ein neues Leben geschenkt hat. «Mit einer Transplantation rechnete ich nicht. Die Medikamente gegen meine Herzinsuffizienz hatten recht gut gewirkt. Sechs Jahre lang konnte ich dank ihnen weiterarbeiten, doch eines Tages brach ich bei der Arbeit zusammen. Die Ärzte behielten mich gleich auf der Intensivstation. Ich kam sofort auf die Transplantationsliste und durfte drei Monate später ein Spenderherz empfangen.»

Über zwei Jahrzehnte schlug dieses Herz zuverlässig in seiner Brust, bis letztes Jahr ein Problem auftauchte. «Beim Laufen bekam ich weniger Luft. Vor allem bergauf harzte es. Wir waren im Toggenburg, als ich auf einem Bänkchen sitzen blieb. Meine Frau merkte sofort, dass etwas nicht stimmt.»

Ernst Spalinger hatte Wasser in den Beinen, dachte an Thrombosen. «In der HerzKlinik Hirslanden in Zürich hat man mich komplett durchleuchtet. Verschiedene Ärzte suchten gemeinsam nach der Ursache, diskutierten, untersuchten, sprachen sich ab und entdeckten, dass die Trikuspidalklappe – das ist die Herzklappe zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Herzkammer – nicht mehr richtig schloss. Man schlug mir eine neue, schonende Operationsvariante vor, bei der die Klappe mit Clips minimal-invasiv rekonstruiert wird. Ich hatte Vertrauen und sagte sofort ja.»

Erster Patient mit transplantiertem Herz

Der Zürcher war der erste Patient mit einem transplantierten Herz, der in der Schweiz an dieser Klappe operiert wurde. Ehefrau Monica staunte: «Als ich am gleichen Tag in die HerzKlinik kam, sass mein Mann schon beim Mittagessen. Am nächsten Tag schleckte er im Garten der Klinik genüsslich an einer Glace und fünf Tage nach dem Eingriff war er schon wieder zu Hause.»

Der Eingriff ist perfekt verlaufen. «Für mich ist das ein Wunder! Ich fühle mich im Kopf besser, ich fühle mich beim Atmen besser und ich bin befreit von allen Ängsten, die ich wegen meines Zustands immer hatte», sagt Ernst Spalinger. «Beim Bergauflaufen habe ich wieder genug Atemreserven. Und wissen Sie was? Mit dieser erneuerten Trikuspidalklappe habe ich sogar einen Rückenwirbeleinbruch überlebt. Ich bin einfach nur dankbar.»

Ein Meilenstein für die Patienten

Prof. Dr. Roberto Corti ist ein Pionier bei der schonenden Operation an Herzklappen.

Was ist das für eine neue Methode?

Bisher brauchte es für einen Eingriff an der Trikuspidalklappe eine grosse Operation am offenen Herzen. Neu geht das über einen Katheter, der über die Leiste eingeführt wird. Wir gehen gleich vor wie bei der Mitralklappe. Diese neuartige Technik mit der Implantation von Clips wurde von meinem Team vor mehr als zehn Jahren erfolgreich in der Schweiz eingeführt.

Was ist ihr Vorteil gegenüber der offenen Herzchirurgie?

Man muss den Brustkorb nicht öffnen, und es braucht keine Herz-Lungen-Maschine. Das ist für die Patienten sehr schonend, der Spitalaufenthalt ist viel kürzer und eine Rehabilitation selten nötig. Schon nach wenigen Tagen können die Patienten nach Hause.

Für wen kommt diese Methode in Frage?

Sie ist besonders dann eine gute Alternative, wenn eine herkömmliche Operation am offenen Herzen wegen bereits bestehender anderer Krankheiten oder wegen hohen Alters ein zu grosses Risiko darstellt.

Das Team macht den Unterschied

Herzklappe Roberto Corti Hirslanden
Prof. Dr. Roberto Corti, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, Herzklinik Hirslanden Zürich

Die HerzKlinik Hirslanden Zürich wurde im Jahr 2013 gegründet. Unter ihrem Dach haben sich Spezialisten unterschiedlicher Herzmedizin-Gebiete wie Herzchirurgie, invasive und nicht-invasive Kardiologie und Klappen-Imaging zusammengetan, um als breit abgestütztes HeartTEAM erfolgreich arbeiten zu können. Diese Fachärzte sind auf unterschiedliche Behandlungsmethoden spezialisiert, gewichten alle Fakten und Gegebenheiten aus verschiedenen Blickwinkeln und treffen den Entscheid immer nach gemeinsamer Besprechung. Die HerzKlinik Hirslanden Zürich hat das grösste interdisziplinäre Klappenzentrum aller Schweizer Privatspitäler und zählt zu den drei führenden Herzklappenzentren der Schweiz mit dem Schwergewicht auf minimal-invasiver Behandlung.

Telefon 044 387 97 00

[email protected] | www.herzklinikhirslanden.ch