Von September bis November haben Quitten Saison. Besser gesagt, sie hätten. Denn dieses Jahr fiel beinahe die ganze Ernte dem Frost des Frühjahrs zum Opfer. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da die Quitte nach Jahrzehnten der Dezimierung durch den Feuerbrand aus der Verbannung auftaucht und wieder mehr und mehr beliebt wird. Sie hat eine Tausende Jahre alte Geschichte und war bis 1900 in Mitteleuropa sehr geschätzt. Danach verdrängten Äpfel und Birnen sie fast vollständig.
Quittenbäume sind eine Zierde im Garten. Die Früchte sind von einem pelzartigen Flaum bedeckt und bestechen mit ihrem wunderbar aromatischen und süssen Duft. Der beste Zeitpunkt zur Ernte ist gekommen, wenn sich die Früchte von grün nach gelb verfärben. In der Schweiz, Deutschland und Österreich wachsende Quittensorten können nicht roh gegessen werden, da sie hart und durch die Gerbstoffe bitter sind. Es gibt aber Sorten, die für den rohen Verzehr geeignet sind, so die in der Türkei angebaute Shirin-Quitte.
Gegart, gekocht oder gebacken
Bei der Zubereitung mitteleuropäischer Sorten muss der Flaum oder der Pelz der Quitten gründlich abgerieben werden, da er reichlich Bitterstoffe enthält. Danach kann die Frucht geschält oder ungeschält verwendet werden. Gegart, gekocht oder gebacken wird die Quitte zur Delikatesse. Um sie weich zu bekommen und ihre Bitter- und Gerbstoffe zu bändigen, ist eine gewisse Kochzeit nötig. Je nach Rezept bis zu einer Dreiviertelstunde. Der Aufwand lohnt sich. Vom Quittengelee zum Frühstück bis zu einem Rohkostsalat mit raffinierter Quittenvinaigrette schmecken Quitten immer verführerisch.
Quitten sind sehr kalorienarm und enthalten viel Kalium, Kalzium und Eisen. Sie sind reich an Vitamin C und haben viele Nahrungsfasern. Unter den Ballaststoffen sind besonders die Pektine hervorzuheben.
So geht’s:
- Es lohnt sich, die Quitte neu zu entdecken.
- Aus Quitten kann man längst nicht nur Gelee, Quittenbrot oder Kompott machen.
- Gebacken eignen sie sich als Beilage zu Fleisch oder auch zum Dessert.
- Auch Wild passt hervorragend zur herben Quittensüsse, genauso wie Kürbis und Marroni, die sich mit Quitten zu einem fantastischen Ragout oder einer cremigen Suppe verarbeiten lassen.
- Wie wär’s mit einem Lammcurry mit Quitten?
- Probieren Sie mal gebackene Quitten mit etwas Honig als duftende Zugabe zu Käse.
- Rosenkohl mit Quitten ergibt eine köstliche Gemüsepfanne zu Fleisch, aber auch zu Fisch. Die mitgekochten Quitten geben dem Rosenkohl die fehlende fruchtige Note.
- Überhaupt lassen sich herzhafte Gerichte mit Fleisch, Wild oder Geflügel mit Quitten ausgefallen variieren.
- Auch ein Quittensüppchen mit Ingwer sorgt für grosse Abwechslung.
- Wenn Sie Quitten übrighaben, können Sie die Früchte einfrieren.
- Ein Glas hausgemachter Quittensaft ist eine aromatische Vitaminbombe. Mit über 150 Aromen duftet die Quitte wie keine andere Frucht.
Fazit:
Quitten werden sträflich unterschätzt. Sie sind ein Geheimtipp für eine Küche voller Überraschungen und zum Abnehmen.